Der Neubau an der städtischen Gesamtschule Bocholt ist fertiggestellt. Auf einer Fläche von über 4.300 Quadratmetern stehen jetzt neben Forum, Selbstlernzentrum, Verwaltungsräumen, einem Aufzug für die barrierefreie Erschließung und entsprechenden WC-Anlagen im Erd- und im ersten Obergeschoss moderne Räume für die Sekundarstufe I und II zur Verfügung.
"Die Provisorien der letzten Jahre sind vorbei und Schüler- und Lehrerschaft haben ein Zuhause gefunden", freut sich Schulleiter Jens Heinemann beim Ortstermin. Die Schule sei ein Statement der Stadt, "darauf können wird stolz sein", so Heinemann.
Mit diesem Neubau werde die Schule erheblich attraktiver. "Am 28. November 2020 wollen wir sie im Rahmen eines Tages der offenen Tür der Öffentlichkeit vorstellen, natürlich Corona-konform", kündigt der Schulleiter an.
Grundsteinlegung im Juli 2018
Rückblick: Bereits im Jahr 2018 wurde der Grundstein für den Neubau gelegt. Seinerzeit war man davon ausgegangen, dass Ende 2019 alles fertig sein würde. Es kam anders, als geplant. Gründe: Die schlechte Tragfähigkeit des Untergrunds in Teilbereichen, statische Anschlussprobleme an das Bestandsgebäude, zum Teil Schadstoff im Abraummaterial, das aufwändig entsorgt werden musste, und nicht zuletzt zeitliche Probleme bei der Erstellung mancher Gewerke.
"Es kommt immer dann zu zeitlichen Verzögerungen, wenn vorhergehende Gewerke nicht im Zeitrahmen fertiggestellt werden und andere - darauf aufbauende - Gewerke nicht anfangen können. Wir mussten zudem viele Baumängel beseitigen lassen", erläutert Bocholts Stadtbaurat Daniel Zöhler die zeitliche Verzögerung, lobte aber zeitgleich seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. "Sie mussten mehrfach den ´Feuerlöscher´ geben", betonte Zöhler. "Für uns war das ganze ein Kraftakt, die gesamte Maßnahme musste deutlich mehr vom Bauherrn gestützt werden, als üblich", ergänzt Tina Miraglia, Leiterin der städtischen Gebäudewirtschaft.
Moderne Klassen-, Differenzierungs- und Fachräume
Im Anbau teilen sich die jeweils fünfzügigen Jahrgangsstufen neun und zehn sowie die drei jeweils dreizügigen Oberstufenjahrgänge die Räume. Darunter ein Musikraum mit schallschluckenden Wänden, naturwissenschaftliche Räume für Biologie, Chemie und Physik. An die bestehende schließt sich jetzt eine komplett neue, vierzeilige Küche an. Licht gibt es nicht nur durch die großen Fenster, auch ein Atrium sorgt für viel Tageslicht.
Kostenrahmen eingehalten
"Wir sind mit rund 10,4 Millionen Euro im Kostenrahmen geblieben, das war bei der Verzögerung nicht unbedingt zu erwarten, macht uns aber auch ein wenig stolz", sagt Miraglia. Lob gab es nicht nur für die Nachbarschaft Niersstraße, die sich während der gesamten Bauphase "super nett" präsentiert hätte. "Die Zusammenarbeit mit dem Fachbereich Jugend, Familie, Schule und Sport, und ich möchte hier besonders Dirk Lueg hervorheben, war super", sagt Daniel Zöhler. Gerade im Bereich der Ausstattung habe die Schule große Unterstützung erfahren. Lob gab es auch vom Schulleiter: "Die Zusammenarbeit mit dem Schulträger war hervorragend, es waren immer kurze Wege", so Heinemann.
Bild: Gesamtschule fertig gestellt