Die Stadt Bocholt, der NABU-Kreisverband Borken e. V. und der BUND Kreisgruppe Borken haben jetzt bezüglich des Baus eines geplanten Supermarktes im Stadtteil Lowick eine gemeinsame Lösung gefunden. Der Neubau kann gemäß der bisherigen Planung entstehen, zugleich werden für die Inanspruchnahme geschützter Landschaftsbestandteile bedeutende ökologische Aufwertungen umgesetzt.
Der Neubau des EDEKA-Supermarkts im Stadtteil Lowick soll der jetzigen Verständigung entsprechend ohne Änderungen an der bestehenden Planung umgesetzt werden. Auch der zuletzt thematisierte Containerstandort für Wertstoffe bleibt weiterhin Bestandteil der Planung. Im Rahmen von lösungsorientierten und konstruktiven Gesprächen wurde unter Berücksichtigung des bisherigen Planstandes eine gemeinsame Lösung entwickelt, die einen guten Kompromiss zwischen den ökologischen Gesichtspunkten und der Marktrealisierung darstellen. Mit dem NABU Kreisverband Borken und dem BUND wurde ein umfassendes Paket zusätzlicher Ausgleichs- und Aufwertungsmaßnahmen vereinbart. Vorgesehen ist eine deutliche ökologische Aufwertung der verbleibenden Streuobstwiese am Marktstandort sowie eine intensive Aufwertung der geplanten Ausgleichsfläche an der Lowicker Straße in unmittelbarer Nähe zum künftigen Supermarkt. Darüber hinaus wird die neu geplante Ausgleichsfläche an der „Eisenhütte/Bromweide“ deutlich vergrößert.
Die Kosten für den Erwerb der zusätzlichen Ausgleichsflächen übernimmt der Investor, sodass für die Stadt Bocholt hierdurch keine finanzielle Belastung entsteht. Die Pflege der Flächen erfolgt künftig durch den Entsorgungs- und Servicebetrieb (ESB) der Stadt Bocholt. „Das vorgesehene Pflegekonzept geht dabei über die gesetzlichen Mindestanforderungen hinaus und soll langfristig zu einer nachhaltigen ökologischen Aufwertung führen“, erklärt Stadtbaurat Dave Welling.
Die konkreten Inhalte des Kompromisses werden derzeit gemeinsam mit NABU und BUND weiter ausgearbeitet und in einem Pflege- und Maßnahmenkonzept festgehalten. Die Naturschutzverbände werden auch im Interesse einer verbrauchernahen Versorgung in Lowick im Sinne des gefundenen Kompromisses die Marktrealisierung unterstützen.
„Wir freuen uns, dass wir gemeinsam mit dem NABU und BUND einen tragfähigen Weg gefunden haben, der die ökologischen Belange ernst nimmt und gleichzeitig die wohnortnahe Versorgung für die Menschen in Lowick sicherstellt“, so Welling weiter. „Für die Bürgerinnen und Bürger im Ortsteil ist ein gut erreichbarer Supermarkt von großer Bedeutung. Der jetzt vereinbarte Kompromiss bringt beides zusammen. Alle Beteiligten haben in dem Prozess viel Verständnis für die gegenseitigen Positionen, Interessen und Aufgaben gewonnen, so dass diese Erkenntnisse in Zukunft auch in anderen Verfahren sicherlich einen wertvollen Beitrag leisten werden.“
Auch der NABU Kreisverband Borken und der BUND zeigen sich zufrieden mit dem gefundenen Ergebnis. „Die deutlich ausgeweiteten und intensiv gepflegten Ausgleichsflächen sind ein wichtiger Schritt für den Umweltschutz und für die Artenvielfalt in diesen Bereichen“, betont der NABU-Kreisvorsitzende Martin Frenk. „Wir haben in den vergangenen Wochen intensiv verhandelt und sehen in dieser Lösung eine tragfähige Basis für ein ausgewogenes Verhältnis von Naturschutz und Grundversorgung. Die Teilinanspruchnahme der Streuobstwiese tut nach wie vor weh, ist aber unter Abwägung aller Umstände ein Teil einer jetzt vertretbaren Lösung.“
Die Stadt Bocholt wird über die weiteren Schritte und die finale Festlegung der vereinbarten Maßnahmen informieren, sobald die Detailabstimmungen abgeschlossen sind.
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Verständigung zum Neubau des Supermarkts im Stadtteil Lowick
© Stadt Bocholt










