Am 24. November 2017 konnte die Bürgerstiftung Bocholt endlich, fast ein Jahr nach ihrer Konstituierung, durch die vier Gründungsstifter St. Georgius Schützenverein e.V., der Bühne Pepperoni e.V., dem Bürgerausschuss zur Förderung des Bocholter Karnevals e.V. und der Stadtsparkasse Bocholt aus den Händen von Regierungspräsidentin Frau Dorothee Feller die Stiftungsurkunde und somit die offizielle Anerkennung entgegen nehmen. „Ich freue mich, heute in Bocholt zu sein und die Anerkennungsurkunde überreichen zu können.
Mit der Bürgerstiftung Bocholt stärken Sie das Wir-Gefühl in der Stadt und unterstützen das bürgerschaftliche Engagement vor Ort“ so die Regierungspräsidentin bei der Übergabe der Urkunde. Neben vielen weiteren gemeinnützigen Themen ist auch eine mögliche Reaktivierung und ein eigenständiger Betrieb des Bocholter Schützenhauses in der Satzung der Bürgerstiftung verankert.
Die Initiatoren und Gründer der Stiftung möchten diesen Ort gemeinsam mit vielen weiteren Akteuren in Bocholt wieder – wie schon in der Vergangenheit - zu einem kommunikativen Mittelpunkt des gesellschaftlichen Lebens aller Bürgerinnen und Bürger in Bocholt entwickeln. Groß ist bereits jetzt die Bereitschaft von Vereinen, gemeinnützigen Organisationen, Firmen und Privatpersonen, sich an der Bürgerstiftung und vor allem auch an der Projektentwicklung dieser wichtigen Traditionsstätte in Bocholt zu beteiligen. Trotz bisher fehlender Anerkennung der Stiftung konnten bereits mehr als 100 Zustifter gewonnen und die bisherige Stiftungssumme weit mehr als verdoppelt werden. Neben vielen Privatpersonen finden sich unter den Zustiftern viele große Bocholter Traditionsunternehmen und auch zum aktuellen Zeitpunkt bereits drei der vier größten Bocholter Sportvereine mit insgesamt nahezu 10.000 Mitgliedern.
Bereits seit mehr als zwei Jahren arbeiten Vertreter der vier Gründungsstifter und der, seit Anerkennung der Stiftung auch legitimierte Vorstand der Bürgerstiftung, an inhaltlichen und baulichen Konzepten zur zukünftigen Ausgestaltung des Bocholter Schützenhauses. Hier haben wir inzwischen mit dem Verein Dochdu Kult & Co e.V., dem Verein Slowfood Bocholt e.V., dem Naturschutzbund Bocholt (Nabu) und dem landwirtschaftlichen Stadtverband Mitstreiter gefunden, mit welchen wir bereits umfangreiche Konzeptideen zu möglichen Veranstaltungen und vor allem auch zu den gerade in der heutigen Zeit wichtigen Themen wie Nachhaltigkeit, Umweltschutz und Biodiversität erstellt und zusammengetragen.
Wir freuen uns sehr, mit welcher Begeisterung alle Mitstreiter am gemeinsamen Ziel einer neuen Heimat und Anlaufstelle in Bocholt arbeiten. Ebenso arbeiten bereits Vertreter mehrerer Bocholter Karnevalsvereine an Konzepten, das Bocholter Schützenhaus wieder zu einem zentralen Anlaufpunkt für viele Karnevalisten zu entwickeln und dringend benötigte Probe- und Gemeinschaftsräume zur Verfügung zu stellen. Weiterhin freuen wir uns über das starke Interesse des Blinden- und Sehbehindertenvereins Bocholt-Borken, das Schützenhaus als ihre neue Heimat zukünftig nutzen zu wollen, da die bisherigen Vereinsräume in einer Bocholter Schule nicht mehr genutzt werden können.
Die bisherigen baulichen Machbarkeitsstudien, die darin enthaltene Ausgestaltung zu einem Bürgerkulturhaus und die Erweiterung um einen großen Saal mit Kapazität von bis zu 1.300 Personen zeigen einen Renovierungs- und Investitionsbedarf von ca. 16 Mio. € auf (inkl. Erwerb von Grundstück und Erbpachtrecht aus dem Insolvenzverfahren). Basis des Finanzierungskonzeptes der Bürgerstiftung Bocholt ist eine Förderung durch das Förderprogramm „Initiative Ergreifen“ und das klassische Städtebauförderprogramm des Landes NRW.
Seit Mitte 2016 werden die Gründungsstifter der Bürgerstiftung Bocholt bereits im Auftrag des Ministeriums für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr (MBWSV) des Landes NRW durch das Projektbüro startklar.projekt.kommunikation aus Dortmund zur Antragsstellung und Erreichung der Förderung begleitet. In dieser Lenkungsgruppe sind neben den Gründungsstiftern, dem Vorstand der Bürgerstiftung, den Vertretern weiterer Mitstreiter auch der Bürgermeister der Stadt Bocholt und der Stadtbaurat als Mitglieder vertreten. Bereits Anfang 2017 hat unser Projekt durch das Ministerium die weitere Qualifizierung erreicht, so dass wir weiter durch das Projektbüro begleitet werden und berechtigte Hoffnung auf bis zu 10 Mio. € an Fördergeldern für unser Projekt haben dürfen. Von Anfang an haben alle beteiligten Partner offen mit vielen Bocholter Institutionen und vor allem auch dem politischen Raum gesprochen und unsere Konzepte vorgestellt. Bereits im Jahr 2015 und auch in 2017 konnten wir dem Ältestenrat der Stadt Bocholt (Verwaltungsvorstand und die Fraktionsvorsitzenden) unseren jeweiligen Projektstand vorstellen. Bei beiden Sitzungen war es Wunsch der Bürgerstiftung abzuklären, ob wir generell mit unseren Konzepten auf dem richtigen Weg sind und sich die politischen Fraktionen eine Unterstützung grundsätzlich vorstellen können.
Jeweils wurde uns dabei mit auf den Weg gegeben, die Arbeit inhaltlich fortzusetzen und eine politische Entscheidung in Aussicht gestellt. Aufgrund der durch die Förderprogramme vorgesehene Antragsstellung durch die Stadt Bocholt und den kommunalen Eigenanteil an der finanziellen Förderung ist eine Unterstützung durch die Politik und somit die Stadt Bocholt unerlässlich für eine erfolgreiche Umsetzung unserer Konzepte. Ein solches, positives Votum der Stadtverordnetenversammlung führt unserer Einschätzung nach auch zu einem positiven Förderbescheid. Weit mehr als zwei Jahre lang wurde bereits durch viele Beteiligte ehrenamtlich Zeit und Geld in das gemeinsame Projekt „Schützenhaus“ und die Bürgerstiftung investiert. Hier wurde mit viel Aufwand aller Ehrenamtlichen an einer soliden Wirtschafts- und Trägerstruktur gearbeitet und das Projekt baulich und inhaltlich stetig im Detail weiterentwickelt.
Vor allem auch um die weitere ehrenamtliche Arbeit aller Beteiligten abzusichern wünscht die Bürgerstiftung Bocholt möglichst zeitnah eine Entscheidung der Stadtverordnetenversammlung, ob das Konzept zur Reaktivierung und zum Betrieb des Bocholter Schützenhaus grundsätzlich die Unterstützung der Bocholter Politik erfährt. Auch ist ein solch klares, politisches Votum in der weiteren Qualifizierung des Projektes und der Antragsstellung an das Ministerium vorgesehen. Nur so bekommen alle ehrenamtlich Beteiligten auch Planungssicherheit für ihre Arbeit.
Wir wünschen uns eine offene Kommunikation und stehen allen politischen Fraktionen gerne für Informationen oder Diskussionen - wie in der Vergangenheit schon immer - gerne zur Verfügung.
Weitere Informationen zur Bürgerstiftung Bocholt finden Sie unter www.bürgerstiftung-bocholt.de sowie unter www.facebook.com/buergerstiftungbocholt .
Der Vorstand der Bürgerstiftung Bocholt Marcus Suttmeyer (Vorsitzender), Petra Bröcker und Kai Enck