Erstmalig gingen Bocholter Schüler und Schülerinnen kurz vor den Sommerferien auf eine "Klima-Reise". Die Neuntklässler des Mariengymnasiums besuchten die Bocholter Volksbank, die TIS GmbH und den Gartenarchitekten Küper, um dort mehr über den Zusammenhang der Standorte und der dortigen Tätigkeiten mit dem Klimaschutz zu lernen. Dahinter steckt das Bocholter Umweltreferat.
Ziel war es, vor allem Jugendliche für das Thema zu sensibilisieren und in den Schulen im Unterricht einzubauen. "Als öffentlichkeitswirksame Aktion schafft die Klima-Reise Aufmerksamkeit für lokale Klimaschutzthemen, trägt zu einer Profilschärfung bei, aktiviert Multiplikatoren und gibt Unternehmen die Möglichkeit, mit klimafreundlichen Handeln für sich zu werben", sagt Bocholts Klimaschutzmanagerin Karolina Kowalik, die die Schülerinnen und Schüler auf ihrer Reise begleitete.
Schüler aus 19 Kommunen in NRW traten gleichzeitig an. Vor zwei Jahren startete die Aktion als Pilotprojekt in Bonn, Rheinberg und Mönchengladbach. Bereits im darauffolgenden Jahr nahm es eine starke Dynamik auf: In sieben Kommunen besuchten insgesamt mehr als 300 Schüler gleichzeitig Standorte in ihrer Heimat, an denen Klimaschutz in unterschiedlichen Arten und Weisen praktiziert wird. 
Startpunkt der Klima-Reise in Bocholt war der Pausenhof des Gymnasiums. Dort wurde eine Aufmerksamkeitsaktion mit Informationsmaterial durchgeführt. Die Klasse 9 d stellte gemeinsam mit ihrem Lehrer Sven Battenfeld die „Klimakiller“ den „Klimahelfern“ gegenüber. Neben einem Foto wurde ein Kurzfilm gedreht, der über den städtischen Youtube-Kanal und die bocholt.de aufgerufen werden kann. 
Anschließend ging es zur ersten Station – zur Bocholter Volksbank. Hier wurden den Jugendlichen das Projekt Ökoprofit vorgestellt, in dessen Rahmen die Volksbank zahlreiche energetische Sanierungsmaßnahmen an ihren Unternehmensgebäuden durchgeführt hat. Das Highlight war die Besichtigung der Photovoltaikanlage. 

Von dort führt der Weg dann, per Fahrrad, zur TIS GmbH. Durch eine Softwarelösung können Transportwege effizienter und damit klimafreundlicher gemanagt werden. Zudem ist auch das papierlose Büro eine weitere Maßnahme zum ressourcenschonenden Umgang – bei bis zu 95 % der Arbeitsbereiche wird bei der TIS GmbH auf papiergebundene Dokumente verzichtet. Eine spannende Besichtigung des Serverraumes zeigte den Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit der Wärmerückgewinnung und Beheizung des Büros. 
Den Abschluss der Aktion bildete der Besuch des Landschaftsarchitekten Bernd Küper. Insbesondere private Flächen, wie Gärten, können einen Teil zum positiven Stadtklima beitragen. Küper führte die Jugendlichen durch seinen naturnah gestalteten Garten und verdeutlichten die wertvollen Funktionen für das Stadtklima. Naturnahe Gärten gestalten und pflegen hilft der Tierwelt als auch der Umwelt. In Hinblick auf das Artensterben können Gärten auf relativ kleiner Fläche eine sehr große Pflanzenvielfalt beheimaten und sind deshalb in ihrer Gesamtheit sehr wertvoll für Wildtiere wie Bienen, Schmetterlinge und Vögel. 
"Die unterschiedlichen Stationen haben gezeigt, wie vielseitig Klimaschutz in Bocholt ist", betonte Kowalik abschließend.