Tempo, Digitalisierung und Entscheidungsfreude in Planungs- und Genehmigungsverfahren
bringen – dies war der Kernpunkt der WahlZeit des Unternehmerverbandes vor der
Kommunalwahl in NRW. In der vergangenen Woche kamen dabei Unternehmerinnen und
Unternehmer aus Industrie und Sozialwirtschaft in den Dialog mit Thomas Kerkhoff (CDU) und
Christian Mangen (Kandidat von SPD, Stadtpartei und FPD) – zwei von fünf Kandidierenden für
das Bürgermeisteramt in Bocholt. Sie diskutierten über Steuern und Haushalt, Standortfaktoren,
um Fachkräfte anzuziehen, Gewerbeflächen sowie über Bürokratie.
In Sachen leistungsfähige Stadtverwaltung waren die Wünsche der Wirtschaft vielfältig:
Ansprechbar und erreichbar sein, verständlichere Formulare und beherztes Durchforsten, damit
Verfahren wie z. B. Bauanträge weniger komplex und vielschichtig sind. „Die Teilnehmenden
betonten aber vor allem, dass städtische Beschäftigte dazu ermutigt oder besser noch
aufgefordert werden müssen, ihre Ermessensspielräume auch zu nutzen, nicht immer an die
nächsthöhere Instanz zu verweisen, sondern Entscheidungen direkt zu treffen“, berichtet Martin
Jonetzko, stellv. Hauptgeschäftsführer des Unternehmerverbandes.
Ein Tempomacher für mehr Effizienz muss die Digitalisierung sein, so die Moderatorin der
WahlZeit, Jennifer Middelkamp von der Regionalgeschäftsführung des Unternehmerverbandes:
„Die Firmen stehen genau an dem gleichen Punkt und denken Prozesse von Grund auf neu und
immer unter einer Leitfrage: Wie wird es für mich und meinen Kunden einfacher?“ Wesentliche
Erfahrung dabei: Kopiert man einfach nur den existierenden Prozess in einen digitalen, bleibt er
langsam. Die beiden Kandidierenden beschrieben ihrerseits Ideen, verwiesen aber auch auf
Hemmnisse wie z. B. den Datenschutz, der KI-Anwendungen bei Verwaltungsprozessen
manchmal nicht erlaube.
An Entscheidungsfreude und Digitalisierung wollen beide arbeiten: Thomas Kerkhoff will beim
Mindset anpacken und verglich es mit dem Tennissport: „Linie ist auch drin!“ Christian Mangen
will an der Haltung der Teams arbeiten und ihnen vor allem Entscheidungskompetenz zutrauen.
Jonetzko resümierte die Diskussion mit einem Appell an Lokalpolitik und Verwaltung:
„Kommunen gestalten Standortbedingungen unmittelbar mit: Durch kluge Planung,
unternehmerfreundliche Entscheidungen und eine moderne Infrastruktur. Es geht jetzt darum,
Investitionen zu ermöglichen, Arbeitsplätze zu sichern und die Stadt Bocholt zukunftsfest zu
machen. Entscheidend ist, was vor Ort getan werden kann – nicht nur, was Bund und Land
leisten sollen.“
Über den Unternehmerverband
Die Unternehmerverbandsgruppe ist einer der großen Arbeitgeberverbände in Nordrhein-Westfalen. Den sieben
Einzelverbänden gehören bundesweit über 700 Mitgliedsunternehmen mit mehr als 100.000 Beschäftigten an.
Die Gruppe vertritt die Interessen der Arbeitgeber und bietet umfassende Expertise im Arbeits- und Sozialrecht, der
Gestaltung von Arbeitsbedingungen mit und ohne Tarifbindung sowie der Arbeitsorganisation. Die Verbände sind
Stimme der Unternehmerinnen und Unternehmer in der Region, im Land, im Bund und ihren Branchen; sie setzen
sich für den Wirtschaftsstandort ein und bilden ein starkes Netzwerk.
Der Sitz des Unternehmerverbandes ist das HAUS DER UNTERNEHMER in Duisburg. Das Kern-Verbandsgebiet reicht
vom westlichen Ruhrgebiet rechtsrheinisch über den Niederrhein bis hin zur niederländischen Grenze. Drei der
Einzelverbände sind bundesweit aktiv.
Bildunterschriften:
Foto 1: Der Unternehmerverband, vorne außen Martin Jonetzko und Jennifer Middelkamp, lud Unternehmerinnen
und Unternehmer aus Industrie und Sozialwirtschaft zur WahlZeit „Bürgermeister Bocholt“ ein. Der Diskussion stellten
sich die beiden eingeladenen Kandidierenden Thomas Kerkhoff (CDU) und Christian Mangen (Kandidat von SPD,
Stadtpartei und FPD). (Foto: Unternehmerverband)
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