Die achte Auflage des Charitywalks brachte am Wochenende über 2.500 Euro für den guten Zweck. Die Ahmadiyya Muslim Jamaat Gemeinde Bocholt und Umgebung veranstaltete am 1. September 2024, unterstützt vom Integrationsbüro und Integrationsrat der Stadt Bocholt, im Rahmen des NABU-Sommerfestes ihren achten Charitywalk.
Bocholts Bürgermeister Thomas Kerkhoff, Schirmherr der Veranstaltung, gab zunächst den Startschuss für den Kinderlauf. Spaß hatten alle - und so ging es auch flott auf die Strecke (für die Kinder gut 500 Meter) und für die Erwachsenen einmal rund um den Aasee. Beim "großen Lauf" gab Kerkhoff nicht nur den Startschuss - er nahm auch selbst teil, gemeinsam mit Juan Lopez Casanava, dem Vorsitzenden des Integrationsrates, Memet Cinar dem stv. Vorsitzenden des Integrationsrates und Bruno Wansing, dem Integrationsbeauftragten der Stadt Bocholt.
Insgesamt waren – trotz des warmen Wetters – mit 80 Finishern deutlich mehr Läuferinnen und Läufer als im letzten Jahr am Start. Es ging auch in diesem Jahr nicht um schnelle Zeiten oder ums Gewinnen, sondern einzig und allein um den Spaß und den guten Zweck.
Ansar Ahmad Arshad, Imam der Ahmadiyya-Gemeinde, betonte in seiner Ansprache, dass die Taten in Solingen nicht mit den gläubigen Muslimen in Verbindung gebracht und schon gar nicht mit Rassismus beantwortet werden dürften. "Wir sollten gemeinsam das Gespräch suchen, aufeinander zugehen, evtl. Ressentiments abbauen und gemeinsam den Rassismus bekämpfen. Wir müssen die Deutungshoheit zurückgewinnen".
Bürgermeister Kerkhoff bedankt sich für die eindringlichen Worte: "Ich kann verstehen, dass es für Sie als integrierte Muslime aktuell nicht einfach ist, einen teilweise geltenden Pauschalverdacht mancher auszuhalten und dennoch die Hand auszustrecken", so Kerkhoff. "Ich kann Ihrem Appell nur zustimmen: Lassen Sie uns gemeinsam an einem offenen, toleranten und den Werten des Grundgesetzes orientierten Deutschland und an einem genauso ausgerichteten Bocholt arbeiten."
Kerkhoff habe es schon bei vergangenen Veranstaltungen mit der Ahmadiyya-Gemeinde betont. "Ihr Motto 'Liebe für alle, Hass für keinen', ist eines, dass jeder unterschreiben kann, der gläubig ist, aber auch Menschen, die keinen Glauben haben."
Spenden für die Hohe-Giethorst-Schule und Tür an Tür e.V.
Nach der Siegerehrung, die Kerkhoff ebenfalls vornahm, wurden die Spenden verteilt. Mehmet Turan nahm einen Scheck in Höhe von 1.010 Euro für die Schule-ohne-Rassismus-AG der Hohe-Giethorst-Schule entgegen. "Ich kann mich dafür bedanken, dass wir in diesem Jahr dabei sein durften. Wie wir das Geld verwenden, steht noch nicht fest, das sollen unsere Schülerinnen und Schüler der AG entscheiden."
Julia Nakotte von Tür an Tür e.V. freute sich ebenfalls über einen Scheck in Höhe von 1.010 Euro. "Wir sind ein kleiner Verein und freuen uns über die Aufmerksamkeit, die wir bekommen", so Julia Nakotte, "das Geld werden wir für die Vereinsarbeit und insbesondere auch für eine im nächsten Jahr geplante Kunstaustellung zum Thema "Nachbarschaft im Quartier" verwenden."
Der Vertreter von Humanity First, Zaheer Ahmed, betonte, dass er sich immer besonders freue, nach Bocholt kommen zu dürfen. "Die Atmosphäre hier in Bocholt ist einfach toll. Wir werden mit dem Geld in Afrika die Wasserversorgung unterstützen."
Kleine Schritte bringen uns auch nach vorne
Abschließend bedankte sich Juan Lopez Casanava als Vorsitzender des Integrationsrates bei den Organisatoren. "Es ist toll, was ihr hier wieder auf die Beine gestellt habt. Ich bin das erste Mal mitgelaufen und habe mir unterwegs meine Gedanken gemacht. Aufgeben war keine Option und da hat mir ein Mitläufer geholfen, der gesagt hat, "Kleine Schritte bringen uns auch nach vorn", daran habe ich mich gehalten und daran können wir uns in unserem gemeinsamen Kampf gegen den Rassismus auch halten."
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Gute Stimmung beim Charity-Walk am Aasee (Copyright: Stadt Bocholt, Bruno Wansing)