Auch wenn die MINT-Lücke – sie beschreibt, wie viele Arbeitsplätze im Bereich Ma-
thematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik nicht besetzt werden können
– auf dem Papier deutlich um rund 20 Prozent zurückgeht, bleibt die Sorge, dass
Deutschland wegen fehlender Fachkräfte technologisch abgehängt wird. Das be-
fürchtet der Unternehmerverband aufgrund der Ergebnisse des neuen MINT-Früh-
jahrsreportes, den das Institut der deutschen Wirtschaft Köln e.V. (IW) zweimal jähr-
lich erarbeitet.
Laut IW gibt es „nur“ noch 235.400 offene Stellen in diesen technischen Berufen.
Doch gleichzeitig sinken die Studierendenzahlen in diesem Bereich sowie die Mathe-
Kompetenzen bei Schülerinnen und Schülern. „Noch immer gibt es viel zu wenig
Nachwuchs in MINT-Berufen. Wir müssen endlich gezielt gegensteuern, sonst klafft
die Lücke bald größer auf denn je“, so Martin Jonetzko, stellvertretender Hauptge-
schäftsführer des Unternehmerverbandes, mit Blick auf die Ergebnisse der PISA-
Studie: Demnach nahm der Anteil der leistungsstarken Schülerinnen und Schüler in
Mathematik von 17,5 Prozent auf nur 8,6 Prozent ab, der Anteil der Schülerinnen
und Schüler mit sehr geringen Kompetenzen verdoppelte sich hingegen annähernd
auf rund 30 Prozent. Um gegenzusteuern, helfe nur ein modernes Bildungssystem
und eine attraktive Berufsorientierung. Jonetzko: „Grundsätzlich muss der Fokus auf
der MINT-Bildung liegen, wenn wir hier wirklich Fortschritte erzielen wollen. Das
heißt: So früh wie möglich damit anfangen und viel mehr und bestmöglich qualifizier-
tes Lehrpersonal.“
Der Unternehmerverband sowie die gesamte Metall- und Elektroindustrie sind an der
Schnittstelle Schule-Beruf schon viele Jahre aktiv und machen Schulen und Jugendli-
chen konkrete Angebote: etwa Praktika oder den InfoTruck der Metall- und Elektroin-
dustrie, in dem die zukunftsträchtigen Ausbildungsberufe in den hiesigen Betrieben
ausprobiert werden können.
Gefragt ist die Politik, „die die Berufsorientierung mit Fokus MINT systematisch för-
dern und die Berufsschulen stärken muss“, so Jonetzko. „MINT-Bildung ist der ent-
scheidende Faktor, damit wir unsere wirtschaftliche Zukunft selbst gestalten können.
Nur durch Innovationen auf diesem Gebiet bleibt Deutschland wettbewerbsfähig“,
fasst Jonetzko zusammen. Für ausreichend Fachkräfte entlang der gesamten Bil-
dungskette und mit allen Beschäftigten-Generationen schlägt er konkret vor: „Wir
müssen jüngere Menschen noch häufiger für eine MINT-Berufsausbildung gewinnen,
An- und Ungelernte weiter qualifizieren, ältere Fachkräfte länger im Erwerbsleben
halten und wir müssen die Potenziale von Zuwanderern aus Drittstaaten stärker he-
ben.“

Mehr Infos auf www.unternehmerverband.org und www.zukunftsindustrie.de

Ãœber den Unternehmerverband
Die Unternehmerverbandsgruppe ist einer der größten Arbeitgeberverbände in Nordrhein-Westfalen. Den
sieben Einzelverbänden gehören bundesweit über 700 Mitgliedsunternehmen mit rund 100.000 Beschäftig-
ten an.
Die Gruppe vertritt die Interessen der Arbeitgeber und bietet umfassende Expertise im Arbeits- und Sozial-
recht, der Gestaltung von Arbeitsbedingungen mit und ohne Tarifbindung sowie der Arbeitswirtschaft. Die
Verbände sind Stimme der Unternehmer in der Rhein-Ruhr-Region und ihren Branchen, sie setzen sich für
den Wirtschaftsstandort ein und bieten ein starkes Netzwerk.
Der Sitz des Unternehmerverbandes ist das HAUS DER UNTERNEHMER in Duisburg. Das Kern-Verbands-
gebiet reicht vom westlichen Ruhrgebiet rechtsrheinisch über den Niederrhein bis hin zur niederländischen
Grenze. Drei der Einzelverbände sind bundesweit aktiv.

Bildunterschrift:
Martin Jonetzko, stellvertretender Hauptgeschäftsführer des Unternehmerverbandes. (Foto: Unterneh-
merverband)
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