Die größte Baumaschinenmesse der Welt ist jedes Jahr wieder gigantisch. Sie findet in diesem Jahr vom 24. – 30. Oktober auf dem Münchner Messegelände statt. Es ist die 33. Weltleitmesse für Baumaschinen, Baustoffmaschinen, Bergbaumaschinen, Baufahrzeuge und Baugeräte, die alle drei Jahre nicht nur die Baubranche in den Bann zieht, sondern viele, viele interessierte Besucherinnen und Besucher, die von den dort ausgestellten Maschinen fasziniert sind. Sie ist unter dem Kürzel BAUMA weltweit ein Begriff (www.bauma.de). Dabei präsentieren 2022 mehr als 3.100 Aussteller aus gut 60 Ländern auf ca. 614.000 Quadratmetern in den Hallen und auf dem Freigelände ihre Exponate, Innovationen und Trends. Eröffnet wurde sie am Montag vom Bundesminister für Digitales und Verkehr, Dr. Volker Wissing und dem Bayrischen Ministerpräsidenten Dr. Markus Söder am 24. Oktober.
Der Besucherandrang von Fachbesuchern aber auch von Akteueren aus der Baubranche und vielen weiteren Interessiereten stellte alle Vorjahre in den Schatten und sorgte in München zeitweise für ein Verkehrschaos in Richtung Messe.

Schwierige Lage in der Branche aufgrund der weltpolitischen und nationalen Themen
Nicht nur die Energiekrise, die Stromkrise und eine Inflation in nie gekannter Höhe stellen auch die Bau- und Baumaschinenbranche vor neue Herausforderungen, sondern es sind auch und insbesondere die Kostensteigerungen im Einkauf, die Personalsituation und die Vorgaben für Transport- und Sonderfahrgenehmigungen. Diese sind für die betroffenen Unternehmen ein besonderer Kraftakt. Die Bürokratie bei Genehmigungsverfahren dauert zu lange, so dass Windkraftwerke, Strommasten oder Brückenteile nur mit einer enormen zeitlichen Verzögerung transportiert und montiert werden können, wodurch sich wiederum Bauvorhaben deutlich verzögern. Darüber klagt aktuell die Kran- und Schwertransportbranche und bringt zudem die Unsicherheit bzgl. kommender Aufträge wegen der schwierigen weltpolitischen und konjunkturellen Lage ins Spiel.

Bocholter Wirtschaftsförderung war vor Ort und besuchte auch Bocholter Unternehmen
Ludger Dieckhues, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderungs- und Stadtmarketing Gesellschaft Bocholt zeigte - wie 2019 schon - Präsenz auf der BAUMA und besichtigte die Stände von großen internationalen Baumaschinenherstellern (z.B. Liebherr, Tadano, Manitowoc, Caterpillar S.A.R.L., Sennebogen Maschinenfabrik, Putzmeister, u.v.a.). Er informierte sich über die Trends und die Lage angesichts der aktuellen, eingangs beschriebenen internationalen und nationalen Entwicklungen. Darüber hinaus besuchte er Bocholter Unternehmer, die auf den Ständen in München präsent waren.

Die Firma Bönemann Mietkrane GmbH aus Bocholt ist auf dem Manitowoc-Stand aktiv, denn Hendrik Bönemann als Geschäftsführer handelt mit bzw. vermietet Potain-Baustellenkrane. Potain gehört zur Manitowoc-Gruppe. Hendrik Bönemann äußerte sich zur gegenwärtigen Situation: „Aktuell ist die Auslastung noch gut, die ersten Geräte sind bereits bis in das Jahr 2023 vermietet und auch neue Anfragen bzw. Aufträge kommen. Wir rechnen mit einem Rückgang der Bautätigkeit und damit auch einer reduzierten Nachfrage nach unseren Mietgeräten. Darauf müssen wir uns einstellen.“ Den Chef der Firma Autokrane Schares aus Bocholt traf Ludger Dieckhues auf dem größten Stand des Außengeländes, am Stand der Firma Liebherr, Deutschlands größtem Hersteller von Mobil- und Raupenkranen, aber auch von Turmdreh- und Klappkranen sowie Baggern und Radladern. Christoph Schares informierte sich umfassend auf der BAUMA und traf befreundete Unternehmen und Kunden, diskutierte mit Experten und erfuhr Neues über die aktuellen Entwicklungen. Auch für Ihn standen die Rahmenthemen besonders im Vordergrund: „Neben den unsicheren Zukunftsaussichten beschäftigen uns aktuell die restriktiven Regelungen für Kran- und Schwertransporte sowie bei Genehmigungen in der Windkraft,“ so Schares. Und weiter: „Die Kosten für begleitete Transporte, die Personalprobleme und die Auflagen auch in NRW werden manches Kran- oder Schwertransportprojekt in Frage stellen – das kann nicht gewollt sein z.B. bei notwendigen Brückenbauarbeiten oder dem Ausbau der Windkraft.“

Wirtschaftsförderung sucht aktiv die Nähe zu Bocholter Unternehmen
Mit dem Messebesuch unterstreicht die Wirtschaftsförderung Bocholt einmal mehr ihren Anspruch, aktiv auf die heimischen Unternehmen zuzugehen und so eine kontinuierliche Bestandskundenpflege zu betreiben. Die Unternehmen aus Bocholt waren darüber erfreut und nutzten die Gelegenheit, um sich ausführlich über die internationale, nationale und lokale Situation auszutauschen. „Uns sind die Bocholter Unternehmen wichtig, dafür nehme ich gerne den Weg nach München auf mich. Es ist eine hochinteressante Messe auch für mich persönlich, die zudem einen wichtigen Einblick in die Baubranche gestattet“, stellt Ludger Dieckhues fest.

Nächste BAUMA in drei Jahren
Turnusgemäß findet die nächste Baumaschienenmesse in drei Jahren, also dann 2025 statt. Bis dahin wird sich zeigen, inwieweit die Branche mit den momentan schwierigen Rahmenbedingungen zurechtgekommen ist und welche Veränderungen sich bis dahin ergeben werden.