Die Stadt Bocholt hat zum Jahresende erneut neun ehemalige Mitbürgerinnen und Mitbürger jüdischen Glaubens sowie deren Familien in aller Welt angeschrieben. In dem Brief verbindet Bürgermeister Christian Mangen die Botschaft von Chanukka als „Fest der Lichter“ mit den Wünschen nach Frieden, Sicherheit und Zuversicht. Zugleich betont er die Verantwortung der Stadt für ein respektvolles Miteinander und eine klare Haltung gegen Antisemitismus, Hass und Gewalt.
Der Bürgermeister nimmt im Schreiben auch Bezug auf die aktuellen antisemitische Übergriffe in Australien und spricht den Betroffenen seine Anteilnahme aus. Darüber hinaus blickt er auf das Bocholter Erinnerungsjahr 2025 unter dem Motto „80 Jahre Frieden und Freiheit“ zurück und kündigt an, die Erinnerungskultur weiter aktiv zu gestalten – unter anderem mit dem nächsten Holocaust-Gedenken im Januar 2026. Er geht auch auf zahlreiche Veranstaltungen in Bocholt ein: So fand am 9. November 2025 an der Gedenkstätte der ehemaligen Synagoge eine städtische Veranstaltung zur Pogromnacht statt, die Schülerinnen und Schüler des Mariengymnasiums mitgestalteten.
Die jährliche Briefaktion hat in Bocholt eine lange Tradition: Sie geht auf eine Initiative des damaligen Oberbürgermeisters Günther Hochgartz zurück und wird seit Jahrzehnten von den jeweils amtierenden Bürgermeistern fortgeführt. Bereits 1979 wurden rund 50 Briefe versendet. Neben der Briefaktion lädt die Stadt Bocholt auch heute noch ehemalige Mitbürgerinnen und Mitbürger sowie deren Nachfahren ein, Bocholt zu besuchen. So kam im Dezember der Sohn von Ursula Friede, Prof. Peter Bamberger, aus Israel nach Bocholt, um unter anderem hier den jüdischen Friedhof zu besuchen. Diese Reisen werden weiterhin – wie seit Jahren praktiziert – mit einer kleinen finanziellen Zuwendung seitens der Stadt Bocholt unterstützt.
Bürgermeister Christian Mangen
© Stadt Bocholt










