In der vergangenen Woche verwandelte sich ein Klassenraum der Arnold-Janssen-Hauptschule in Bocholt in ein kleines Tonstudio: Acht Schülerinnen und Schüler der siebten Klasse produzierten gemeinsam mit dem Rapper und Workshopdozenten Dennis Buss einen eigenen Song gegen Hass, Rassismus und Ausgrenzung. Organisiert wurde das Projekt von der Jungen Uni in Bocholt (JUBoh) in Kooperation mit der Volkshochschule Bocholt-Rhede-Isselburg (VHS).
Das Projekt zielt darauf ab, ein starkes Zeichen für Respekt, Vielfalt und Zusammenhalt zu setzen. Die Schülerinnen und Schüler der Arnold-Janssen-Hauptschule erhielten somit die Möglichkeit, ihre eigenen Texte zu verfassen, Beats auszuwählen und im Rap Ausdruck für ihre Gedanken und Gefühle zu finden.
„Rap ist für viele Jugendliche eine Sprache, die sie unmittelbar anspricht“, erklärt Rapper und Workshopdozent Dennis Buss. „Wir haben in den Schreibsessions Themen aufgegriffen, die sie persönlich beschäftigen: Freundschaft, Respekt, aber auch Erfahrungen mit Ausgrenzung. Am Ende stand nicht nur ein fertiger Song, sondern vor allem das Gefühl, gemeinsam etwas Starkes geschaffen zu haben.“
Für die Leiterin der JUBoh, Jennifer Engels ist gerade dieser Aspekt entscheidend: „Wir möchten jungen Menschen zeigen, dass ihre Stimmen zählen. In diesem Projekt haben die Schülerinnen und Schüler ihre Erlebnisse und Gedanken kreativ verarbeitet und sie in eine Form gebracht, die auch andere erreicht. Das stärkt nicht nur das Selbstbewusstsein, sondern zeigt auch, dass sie aktiv etwas gegen Hass und Diskriminierung unternehmen können.“
Auch die Schule selbst bewertet das Projekt sehr positiv. Schulsozialarbeiter Damian Buss hebt den pädagogischen Wert hervor: „Viele Jugendliche erleben täglich, wie verletzend Sprache sein kann – sei es in der Schule, im Netz oder auf der Straße. Uns als Schule ist es wichtig den Kindern den Rücken zu stärken. Das Ergebnis ist ein Song, der sie stolz macht, ihr Selbstwertgefühl stärkt und gleichzeitig ein klares Signal setzt.“
Am Ende der Projektwoche präsentierten die Jugendlichen ihren Song erstmals im kleinen Kreis. Eine professionelle Aufnahme wird in den kommenden Tagen folgen – als hörbares Zeichen für Respekt, Vielfalt und Zusammenhalt in Bocholt. „Mit dem Workshop konnten VHS, Junge Uni und Schule wieder einmal zeigen, wie wichtig eine enge Zusammenarbeit ist. Wir sind sehr froh, dass wir erfolgreich Fördergelder beantragen konnten, denn nur so bieten sich Chancen für besondere Aktionen, an denen alle teilhaben können“, fügt VHS-Leiterin Isabel Testroet hinzu.
Dieses besondere Projekt wurde durch den Aktionsfond Demokratie des Kreises Borken sowie über das Projekt „Vielfalt (mit)gestalten" der Volkshochschule Bocholt-Rhede-Isselburg durch das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen finanziert.
Gemeinsames Rap-Projekt der JUBoh und der Arnold-Janssen-Schule
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