Bocholt: Die Zuschauerzahl wird auf ca. 50.000 geschätzt und rund um den Zug kam es zu 25 Einsätzen für die Polizei. Die Beamten nahmen einen Jugendlichen zum Schutz der eigenen Person in Gewahrsam und erteilten acht Randalierern Platzverweise. Es wurden zwei Strafverfahren wegen Sachbeschädigungen und eines wegen eines Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz eingeleitet. Hinzu kommt ein Bußgeldverfahren wegen eines Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz. 

Ohne Karnevalsbezug war die Festnahme einer 30-jährigen Frau aus Bocholt. Gegen die 30-Jährige bestanden Haftbefehle der Staatsanwaltschaft Münster (sieben Monate Freiheitsstrafe wegen Entziehung elektrischer Energie und vier Monate Freiheitsstrafe wegen Diebstahls). Die Frau wurde auf der Osterstraße durch am Karnevalszug eingesetzte Polizeibeamte erkannt und festgenommen. 

Raesfeld: Hier wird die Zahl der Zuschauer auf ca. 3.500 geschätzt. Die Polizei musste 16 Personen in Gewahrsam nehmen und sieben Platzverweise aussprechen. Fünf Strafverfahren wurden eingeleitet (u.a. wegen Hausfriedensbruch, Beleidigung und wegen Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz). Hinzu kommen sieben Ordnungswidrigkeitenverfahren wegen Urinierens in der Öffentlichkeit. Fünf Personen hatten so viel Alkohol getrunken, dass sie vom Rettungsdienst ins Krankenhaus gebracht werden mussten. 

Gegen 13.30 Uhr stoppten Mitglieder der örtlichen Landjugend kurzeitig den Zug, da sie (nach dem derzeitigen Wissensstand) mit den Ausschlüssen anderer Landjugendverbände von Karnevalsumzügen nicht einverstanden waren. Neben dem Ausschluss eines Karnevalswagens beim Gescherer Umzug (durch die Polizei in Einverständnis mit dem Veranstalter), hatte der Veranstalter des Südlohner Umzuges zwei Wagen ausgeschlossen (der Grund war übermäßiger Alkoholkonsum). 

Der übermäßige Alkoholkonsum hatte auch beim Raesfelder Umzug dafür gesorgt, dass die Polizei nach ruhigem Beginn vermehrt einschreiten musste. 

Velen: Die Zuschauerzahl wird hier mit ca. 2.500 angegeben. Als Besonderheit ist zu erwähnen, dass bei Jugendschutzkontrollen viele Jugendliche mit Spirituosen angetroffen wurden. So konnten ca. 50 Liter alkoholischer Getränke "aus dem Verzehr genommen werden" und keinen Schaden anrichten. 

Isselburg: Der Zug wurde von ca. 4.000 Zuschauern besucht. Die Polizei musste nicht einschreiten. 

Weseke: Wie in Isselburg musste die Polizei nicht einschreiten. Die Zuschauerzahl wird mit ca. 2.500 angegeben. 

Stadtlohn: Ca. 15.000 Menschen hatten den Karnevalszug besucht. Die Polizei musste drei Strafverfahren (sexuelle Belästigung, Diebstahl und Verstoß gegen das Waffengesetz) einleiten. Hinzu kommt eine Anzeige wegen Urinierens in der Öffentlichkeit. Bei Jugendschutzkontrollen wurden geringe Mengen Spirituosen "aus dem Verzehr genommen". Die Polizeibeamten sprachen 10 Platzverweise aus. 

Ahaus: Die Zuschauerzahl in Wüllen wird auf ca. 8.500 und die in Ottenstein auf ca. 7.500 geschätzt. Bis auf einen Deichselbruch eines Karnevalwagens beim Umzug in Ottenstein gibt keine Besonderheiten zu vermelden. 

Schlussbemerkungen: Kreisweit kam es in der Zeit von Montag, 12.02.18, 06.00 Uhr, bis Dienstag, 13.02.18, 06.00 Uhr zu über 100 Polizeieinsätzen in Zusammenhang mit dem Karneval und damit deutlich mehr als im Vorjahr. 

Für die Polizei ist der Einsatz nicht mit Beendigung der Züge zu Ende - schließlich sind auch dann noch viele Menschen in den Städten unterwegs und der oft übermäßige Alkoholgenuss tut sein Übriges. Aus polizeilicher Erfahrung werden zudem im Nachgang immer noch Straftaten (z.B.: Körperverletzungen, Sachbeschädigungen, Diebstähle) angezeigt, die in der ersten Einsatzstatistik nicht berücksichtigt sein können, da sie eben noch gar nicht bekannt sind. 

Wie andere Volksfeste, bei denen viele Menschen zusammen kommen und der Rausch eine wichtige Rolle zu spielen scheint, bedeutet auch der Karneval für die Polizei eine besondere Herausforderung. Das erhöhte Einsatz- und Straftatenaufkommen verlangt eine intensive Vorbereitung (auch in Verbindung mit den Städten und Gemeinden) und einen erhöhten Personaleinsatz, um die öffentliche Sicherheit gewährleisten zu können. An den bisherigen Karnevalstagen hat die Polizei im Kreis Borken insgesamt mehr als 350 Polizistinnen und Polizisten eingesetzt, konnte so starke Präsenz zeigen und nötigenfalls schnell und konsequent einschreiten. 

Eine gesamte Einsatzbilanz zu diesjährigen Karnevalszeit (vom 08. - 13.02.18) wird erhoben und am Mittwoch, dem 14.02.18 veröffentlicht: Diese Bilanz wird auch die Ergebnisse der Verkehrskontrollen beinhalten.