„Platz 14 von 16 Bundesländern: NRW schneidet im INSM-Bildungsmonitor 2025 miserabel ab. Es
hakt vor allem in den Bereichen Ausgabenpriorisierung, berufliche Bildung und Bildungsarmut.
Konkret heißt das z. B.: Viele Neuntklässler erreichen nicht die Mindeststandards im Lesen, die
Bildungsausgaben je Grundschüler liegen 900 Euro unter Bundesdurchschnitt, vergleichsweise
wenige Berufsschüler werden in Fremdsprachen unterrichtet oder der Anteil erfolgreicher
Absolventen an allen Abgängern von Berufsfachschulen, Fachoberschulen und Fachschulen ist
der niedrigste in Deutschland.
Diese Ergebnisse unterstreichen: Gerade das Ruhrgebiet mit seiner hohen Industrialisierung
braucht jetzt eine Kraftanstrengung für einen besseren Bildungsstandard. Dazu gehören ein
besseres Budget und der Fokus auf Basiskompetenzen – hier spüren die hiesigen
Ausbildungsbetriebe starke Defizite. Und wir möchten den Blick auf praktikable Lern- bzw.
Lehrbedingungen richten. Konkret heißt das z B., dass vorbereitende Kenntnisse wie das
Beherrschen der deutschen Sprache bereits vorliegen oder parallel beigebracht werden müssen.
Das ist derzeit leider nicht der Fall, sodass der reguläre Unterricht stark beeinträchtigt ist.
Außerdem müssen die Lehrkräfte von Bürokratie und unnötigen Lehrmaterialien entlastet
werden: Weniger ist mehr! Digitalisierung ist zwar wichtig, aber reicht auch später: In der
Grundschule und Unterstufe müssen erst einmal solide die Grundlagen vermittelt werden. Nur
so können Kinder später überhaupt die Qualität der Ergebnisse der Digitalisierung und KI wirklich
beurteilen.
Mit Blick auf den Übergang in den Beruf muss viel stärker deutlich werden, welche
wirtschaftliche Notwendigkeit und eigenen Nutzen Bildung für das Leben hat. Durch den Fokus
auf wirtschaftliche Grundkenntnisse einschließlich Berufsorientierung muss den Jugendlichen
vermittelt werden, dass es um ihre eigene Zukunft geht und ihre eigenen Perspektiven, aber
auch die der ganzen Gesellschaft, zu der sie gehören. Wenn wir hier in NRW den jungen Leuten
wieder eine Perspektive geben wollen, gehört eine gute Bildung dazu!
Der Unternehmverband arbeitet in Fachkräfteoffensiven, im Ausbildungskonsens und bei den
kommunalen Stellen (KAoA) mit. Ebenso ist unsere Landesvereinigung unternehmer nrw auf
Landesebene bei der Schulpolitik am Ball, u. a. um die berufliche Bildung weiter zu stärken.
Maßnahmen sind etwa die geplanten neuen Wege in das Lehramt am Berufskolleg.“
Hinweis an die Redaktionen
Gerne stehen wir den Redaktionen für ein Hintergrundgespräch oder Interview rund um das
Thema Bildung zur Verfügung.
Über den Unternehmerverband Soziale Dienste und Bildung
Der Unternehmerverband Soziale Dienste und Bildung ist ein bundesweiter Arbeitgeberverband. Zu seinen
Mitgliedern zählen soziale Dienstleister wie z. B. Einrichtungen der Behinderten- und Seniorenbetreuung, ambulante
Pflegedienste, KiTas, Jugendhilfe, Kliniken, Bildungseinrichtungen sowie Firmen der Beschäftigungsförderung und
Zeitarbeit.
Die Kernaufgaben als Sozialpartner bestehen darin, zum einen die Mitglieder arbeitsrechtlich zu beraten und – auch
bei Gericht – zu vertreten, und zum anderen die Arbeitsbedingungen mit und ohne Tarifbindung zu gestalten – auch
im Rahmen des Dritten Weges der Kirchen. So verfügen die Mitgliedsfirmen über möglichst große
Handlungsspielräume, um den Spagat zwischen wirtschaftlichem Erhalt und sozialen Auftrag zu meistern.
Bildunterschriften:
Foto: Elisabeth Schulte, Geschäftsführerin des Unternehmerverbandes Soziale Dienste und Bildung (Foto:
Unternehmerverband)