Schultoiletten gehören zu den sensibelsten Bereichen des Schulalltags und stellen viele Schulen vor besondere Herausforderungen. Auch an der Gesamtschule Bocholt besteht in stark frequentierten Sanitärbereichen gelegentlich zusätzlicher Handlungsbedarf. Die Schule setzt daher jetzt ein Pilotprojekt um, das durch einen Spendenlauf der Schulgemeinschaft ermöglicht wurde.

Ein Teil des Geldes ist an die Partnerschule in Uganda gespendet worden. Das verbleibende gesammelte Geld fließt in die Finanzierung einer Toilettenpräsenzkraft, die nach den Weihnachtsferien ihre Arbeit aufnehmen soll.

Die Präsenzkraft der beauftragen Gebäudereinigungsfirma wird zunächst bis zur 20. Kalenderwoche nach den Osterferien während der Unterrichtszeit auf Sauberkeit und Ordnung achten, kleinere Reinigungsarbeiten übernehmen und zur Prävention von Vandalismusschäden beitragen. Ziel ist es, den Alltag in den Toilettenbereichen zu verbessern, das Verantwortungsgefühl der Schülerschaft zu stärken und ein gepflegtes Umfeld zu sichern. Die täglichen Grundreinigungen durch die Stadt werden weiterhin unverändert ebenfalls durch die beauftragte Reinigungsfirma durchgeführt und sollen durch die zusätzliche Kraft ergänzt werden.

„Als Schulträger wissen wir um die besonderen Herausforderungen rund um Schultoiletten, sowohl baulich als auch im täglichen Gebrauch“, erklärt Jonas Bühs, Geschäftsbereichsleiter Schule bei der Stadt Bocholt. Da dies kein Bocholter Einzelfall, sondern ein deutschlandweit bekanntes Thema ist, sieht die Stadt in der Eigeninitiative der Gesamtschule eine wichtige Chance, alternative Ansätze unter realen Bedingungen zu erproben. „Angesichts begrenzter Möglichkeiten des Schulträgers ist es wichtig, auch neuen Ideen zu fördern– das Pilotprojekt kann wertvolle Erfahrungen liefern“, so Bühs weiter.

Die Toilettenanlagen der Gesamtschule wurden erst kürzlich durch die Stadt renoviert und neu gestrichen, sodass das Projekt auf einer verbesserten räumlichen Grundlage startet. Auch der Förderverein sorgt durch finanzielle Unterstützung zur Bereitstellung von Hygieneartikeln und einer optischen Aufwertung des Sanitärbereichs für einen gelungenen Start des Projekts.  „Die weit überwiegende Mehrheit der Schülerinnen und Schüler nutzt die Toiletten verantwortungsvoll“, erklärt Schulleiter Jens Heinemann, „das Projekt ist deshalb auch in enger Zusammenarbeit mit der Schülerschaft, dem Förderverein und der Elternschaft entstanden. Wir setzen bewusst auf positive Aspekte und gemeinsames Engagement.“

Mit den erhofften positiven Erfahrungen aus dem Projekt hoffen die Beteiligten zudem, dass alle zu einem bewussteren und rücksichtsvolleren Verhalten angeregt werden. Nach dem Ende der Pilotphase zwischen Weihnachts- und kurz nach den Osterferien möchte die Gesamtschule prüfen, ob und in welcher Form eine Fortführung sinnvoll ist – etwa durch weitere Spendenaktionen oder alternative Finanzierungsmodelle.

 

 

Gesamtschule Bocholt
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