Die Tür steht schon jetzt weit offen. Ramona Becker möchte damit ein Zeichen setzen. Die 37-jährige Sozialpädagogin richtet derzeit das erste Quartierszentrum für Suderwick ein. Anfang September soll es losgehen. „Aber wer Lust hat, kann gerne jetzt schon gerne vorbeikommen“, meint die Mitarbeiterin des Caritasverbandes für das Dekanat Bocholt. Der hat das Quartiersbüro direkt neben der neu gebauten Kita gemietet. Finanziert wird die vorerst 3-jährige Projektphase durch Fördermittel der Fernsehlotterie (Stiftung deutsches Hilfswerk) und Eigenmittel der Caritas. Eingebunden ist das Suderwicker Quartiersbüro ins Sozialraumteam der Caritas. Denn neben Suderwick besetzt der Caritasverband auch in den Quartieren Feldmark – BocholtWest, Giethorst-Bocholt/Ost und Rhede Quartiersbüros. 

Das Quartiersbüro in Suderwick soll Anlaufpunkt für die Menschen im Ort werden. „Viele Familien sind neu nach Suderwick gezogen und haben hier bisher vielleicht noch nicht den richtigen Anschluss gefunden“, berichtet Ramona Becker. Die Förderung von Nachbarschaftsbeziehungen und das Schaffen eines Gemeinschaftsgefühls schließt aber auch die „Alteingesessenen“ mit ein. Durch gezielte Maßnahmen sollen soziale Kontakte gefördert, Integration unterstützt und die Lebensqualität im Stadtteil gesteigert werden.

Die unmittelbare Nähe zur Kita St. Michael war von Caritas und Kirchengemeinde bewusst gewählt. Die neu gebaute Kita und das Quartiersbüro befinden sich im gleichen Gebäude in einem Neubau am Kerkpatt 9. Das erlaubt es, gemeinsame Aktionen zu starten. Und während die Mädchen und Jungen in ihren Gruppen beschäftigt sind, können sich ihre Väter und Mütter nebenan im Elterncafé oder beim Frühstückstreff austauschen. Mit dem Quartiersbüro tragen Caritas, Kirchengemeinde und Stadt auch dem Wunsch der Suderwicker nach mehr professioneller Begleitung der Sozialraumarbeit Rechnung. „Suderwick hat ja viel zu bieten, auch was sozialen Zusammenhalt angeht“, hat Ramona Becker schon herausgefunden. Die Akteure zu vernetzen und als Art Lotse für die Menschen vor Ort die passenden Hilfen zu vermitteln wird eine ihrer Aufgaben sein. „Und weil die Menschen ihre Probleme und Sorgen meist nicht auf einem Schild vor sich hertragen, setzen wir auf offene Angebote mit geringer Hemmschwelle. Meist fällt es leichter so nebenbei bei einem gemeinsamen Kaffee oder nach einem Vortrag über Themen ins Gespräch zu kommen, die einen beschäftigen“, berichtet Ramona Becker aus den Erfahrungen in anderen Quartieren.

Ramona Becker hat dafür schon jede Menge Ideen. Kochangebote und Spieletreffs gehören genauso dazu wie Vorträge und Workshops. Aber: Die zweifache Mutter will sich erst einmal auf die Wünsche und Pläne der Suderwickerinnen und Suderwicker einlassen und deren Bedarf abfragen. Dazu will sich im Ort zeigen, bei Vereinen und Verbänden von zu Tür gehen und im sprichwörtlichen Sinne „Klinken putzen“. Gerne können die Suderwicker mit Ideen und Anregungen vorbeikommen. 

Im Quartierszentrum wird derweil noch letzte Hand angelegt.  Die Möbel sind frisch geliefert und die Schränke können eingeräumt werden. Dann kann es endlich losgehen.