Zwar bleibt die Bocholter Badebucht aufgrund weiterhin stattfindender Arbeiten zur Wiederherstellung des Untergrundes voraussichtlich noch für einige Tage gesperrt, trotzdem betont die Verwaltung: Mit der Wasserqualität hat dies nichts zu tun. Diese ist - das zeigen auch jüngste Messungen - weiterhin gut.
Die im Mai erfolgte Herabstufung des Aasees von „ausgezeichnet“ auf „gut“ betrifft nicht die Wasserqualität, sondern die Bewertung als Badegewässer durch das Landesumweltministerium. Die Wasserqualität selbst ist weiterhin gut, das zeigen auch aktuelle Messungen. Hintergrund sind frühere Sperrungen des Aasees aufgrund von Blaualgen, die zur automatischen Herabstufung führten – nicht etwa neue Messergebnisse oder eine Verschlechterung der Wasserqualität.
Die regelmäßig untersuchten Parameter, darunter die Belastung mit Bakterien wie Escherichia coli und Intestinale Enterokokken, zeigen keine signifikanten Veränderungen. Auch im laufenden Jahr 2025 entsprechen die Werte weiterhin dem Niveau der Vorjahre.
Die Wasserqualität wird durch monatliche Probenahmen an drei festgelegten Stellen im See überprüft. Diese erfolgen unter definierten Bedingungen mit anschließender Laboranalyse, deren Ergebnisse jeweils wenige Tage nach der Beprobung vorliegen. Auch die jüngsten Proben zeigen keine Auffälligkeiten bei den gemessenen Werten.
Die Stadt Bocholt trägt zur Stabilisierung der Wasserqualität unter anderem durch drei Aquamotec-Anlagen bei. Diese sorgen durch Umwälzung und Belüftung des Tiefenwassers für eine verbesserte Sauerstoffversorgung, was gerade in heißen Sommern den natürlichen Abbau von Schlamm unterstützt und das ökologische Gleichgewicht fördert. Neben seiner Bedeutung als Badegewässer dient der Aasee zugleich als wichtiges Naherholungsgebiet, Lebensraum für Flora und Fauna sowie als technischer Hochwasserpuffer, beispielsweise nach Starkregenereignissen.
Oft erreicht die Stadt Bocholt der Vorschlag, Wasser aus der Aa zur Verbesserung der Wasserqualität in den Aasee zu leiten. Eine positive Wirkung auf die Wasserqualität können jedoch auch externe Gewässerexperten nicht bestätigen. Im Gegenteil: Fachleute warnen vor einem möglichen zusätzlichen Nährstoffeintrag, der beispielsweise die Bildung von Algen begünstigen könnte.
Eine kritische Wasserqualität lässt sich ohne Beprobung nur schwer erkennen. Ein sichtbarer Blaualgenbefall kann sich durch grünliche oder bläuliche Schleier und Aufrahmungen zeigen. Andere Belastungen wie bakterielle Verunreinigungen sind hingegen nicht optisch erkennbar. Deshalb sind regelmäßige, standardisierte Messungen unerlässlich.
Weitere Informationen zur Wasserqualität und zu den Messwerten sind auf den Internetseiten des Landesamts für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV) sowie im Badegewässerprofil des Aa-Sees zu finden.
Freigabe für Badegäste
Aktuell laufen noch Restarbeiten zur Beseitigung der Ablagerungen in der Badebucht. Diese konnten nicht komplett in dieser Woche abgeschlossen werden. Nach aktueller Rücksprache mit dem beauftragten Unternehmen geht die Verwaltung davon aus, die Badebucht in der kommenden Woche wieder für den Badebetrieb freigeben zu können.
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Der Zulauf des Bocholter Aasees vor den Entsandungsarbeiten durch den Entsorgungs- und Servicebetrieb
© Stadt Bocholt