Auch wenn die Meisten nicht gerne darüber sprechen, sind Viele vom Thema Blasenschwäche be- troffen. Allein in Deutschland leiden etwa 10 Millionen Menschen unter Inkontinenz. Etwa jede zweite Frau ab 60 Jahren hat mit einer Blasenschwäche zu kämpfen. Welche Möglichkeiten zur Behandlung von Blasenschwä- che es gibt, erklären Dr. Carsten Böing, Chefarzt der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe und Leiter des Kontinenz- und Beckenbodenzentrums, und Nikolaj Böss, Oberarzt in der Klinik für Urologie und Kinderurolo- gie in Bocholt, bei einem Infoabend im Koferenzraum K2 im St. Agnes-Hospital Bocholt (Barloer Weg 125, 46397 Bocholt). Am Montag, den 01. September, heißt es „Frag doch mal den Arzt zum Thema Blasenschwäche“. Beginn ist um 18:00 Uhr, der Eintritt ist frei. Eine Anmeldung ist nicht notwendig. Eine Inkontinenz der Blase oder des Darms kann sowohl bei Männern als auch bei Frauen vorkommen. Insgesamt sind Frauen hinsichtlich der Blasenschwäche etwas häufi- ger betroffen als Männer. „Blasenschwäche ist nicht gleich Blasenschwäche. Wenn Urin beim Hüpfen, Springen, Husten oder Niesen – oder auch nur beim Treppensteigen, Gehen, Aufstehen verloren geht, spricht man von einer Belastungsinkontinenz. Noch viel häufiger und zum Teil auch störender ist die Dranginkontinenz. Man spricht auch von einer überaktiven Blase. Betroffene spüren hierbei einen plötzlichen, akuten, sehr starken Harndrang, der in einigen Fällen dazu führt, dass der Urin nicht mehr gehal- ten werden kann. Es kann zu Urinverlust kommen, bevor die Toilette erreicht wird. Auch der mehrfache nächtliche Gang zur Toilette kann eine Folge von Dranginkontinenz sein. Beide Formen der Blasenschwäche können unabhän- gig, aber auch gemeinsam auftreten“, erklärt Dr. Carsten Böing. Gründe für eine Blasenschwäche gibt es zahlrei- che. Auch Erkrankungen, die auf den ersten Blick keinen Zusammenhang mit der Blase zu haben scheinen, können eine Blasenschwäche verursachen und müssen bei der Therapieplanung berücksichtigt werden."Bei Männern kann Inkontinenz auch noch auf andere „männerspezifische“ Ursachen zurückgeführt werden“, er- läutert Nikolaj Böss. Der Mediziner betont, dass beispielsweise eine Erkrankung der Prostata zu einer Obstruktion, also Blockade des Blasenausganges, führen kann und dadurch eine Überlaufinkontinenz verursacht. Die prallvolle Blase sondert dann in kurzen Abständen unkontrolliert Urin ab, die der Pati- ent als Inkontinenz wahrnimmt. Medikamentöse und operative Behandlungen können diesen Zustand meist rasch beseitigen. Generell gibt es einige verschiedene Möglichkeiten in der Behandlung von Blasenschwäche. Das Spektrum reicht von medikamentöser Behandlung über konservative Therapiefor- men wie Beckenbodenphysiotherapie bis hin zu operativen Möglichkeiten. Die Erfolgschancen stehen dabei meist sehr gut. Wie die Behandlung genau aussehen kann, erklären die beiden Mediziner des nach der Deutschen Kontinenz Gesell- schaft zertifizierten Kontinenz- und Beckenbodenzentrums am 01. September. Im Rahmen des Zentrums arbeiten die Gynä- kologie und die Urologie aus Bocholt auch mit der Proktologie unter der Leitung von Dr. Bourry am Standort Borken zusam- men. Dr. Böing und Herr Böss freuen sich darauf, mit allen Interessierten und Betroffenen ins Gespräch zu kommen und ihren Fragen Rede und Antwort zu stehen.
Pressefoto: Dr. Carsten Böing, Chefarzt der Klinik für Frauenheil-
kunde und Geburtshilfe und Nikolaj Böss, Oberarzt in der Klinik
für Urologie und Kinderurologie in Bocholt