Dass das St.-Martins-Fest eine Zeit des Teilens und nicht des Nehmens ist, hatte eine 68-jährige Bocholterin wohl vergessen: Beim traditionellen Bocholter St.-Martins-Zug beobachtete eine Zeugin die Frau, die in dem abgesperrten Bereich vor dem Historischen Rathaus mehrere Martinstüten aus einem Karton nahm und in ihrer Fahrradgepäcktasche verstaute. Die Tüten waren für Musikanten bestimmt und in Kartons neben dem Europabrunnen gelagert.

Die Zeugin informierte Polizeibeamte, welche die Frau kontrollierten, die gerade den abgesperrten Bereich verlassen wollte. Sie gab den Diebstahl zu und legte die Tüten wieder zurück.

Eine weiterte Zeugin sprach die Polizisten an und teilte diesen eine weitere Tat der Diebin mit. Die Zeugin hatte beobachtet, dass die Frau Geldscheine an sich genommen hatte, die kurz zuvor ein Junge (vermutlich Teilnehmer des Zuges) verloren hatte. Die 68-Jährige gab auch diese Tat zu.

Die Polizisten stellten das Geld sicher und leiteten ein Strafverfahren ein. Sie würden dem Jungen gerne das Geld zurückgeben, leider ist dieser nicht bekannt. Er bzw. seine Eltern werden gebeten, sich bei der Polizei in Bocholt (02871-2990) zu melden. Dies gilt auch für die Zeuginnen, deren Personalien an Ort und Stelle nicht festgehalten werden konnten.