Bereits zum dritten Mal wurden jetzt in einem ganztägigen Workshop ehrenamtliche Vorlesepaten und Vorlesepatinnen geschult. Sie kommen demnächst in Bocholter Kindergärten, Grundschulen oder Senioreneinrichtungen zum Einsatz, um dort „den Alltag junger und älterer Menschen zu bereichern“, wie Referentin Martina Biermann von der Stiftung „Lesen“ sagte.
16 Teilnehmer versammelten sich im Medienzentrum der Stadtbibliothek. "Schnell wurde deutlich, dass Vorlesen Spass macht. Es wurde viel gelacht und geschmunzelt", berichtet Rainer Howestädt, Ehrenamtskoordinator der Stadt Bocholt, der sich gemeinsam mit Kooperationspartnern um die Schulungen kümmert.
Referentin Martina Biermann von der Stiftung "Lesen" bereitete die Seminarteilnehmer auf die Rolle als Vorlesepate vor. Die Ehrenamtler können wählen, in welchem Bereich und in welchem zeitlichen Rahmen, ob eine Stunde wöchentlich oder alle zwei Wochen, sie eingesetzt werden möchten.
"Liebe zum Lesen"
Im Seminar erhielten sie Anregungen, wie sie eine Vorlesestunde gestalten, was sie welcher Zielgruppe vorlesen können und warum ihre Tätigkeit so überaus wichtig ist und geschätzt wird. "Kindern die Liebe zum Lesen mit auf den Lebensweg zu geben, ist eine lohnende Investition. Ihre kognitiven und sozialen Kompetenzen werden gefördert und sie erhalten einen Schatz, den ihnen niemand mehr nehmen kann", erklärte Expertin Biermann den Teilnehmern. Auch das Vorlesen in Seniorenheimen komme gut an. "Die älteren Menschen können mit den Vorlesern in alten Zeiten verweilen oder über aktuelle Informationen zu Politik, Kunst, Wissenschaft und vieles mehr diskutieren, je nach Interesse."
Aber nicht nur die Zuhörer profitierten vom Vorlesen, auch die Vorlesepaten selbst könnten "neue Kontakte knüpfen, neue Aufgaben bewältigen und vor allem viel Spaß beim Vorlesen haben", so Biermann.
Netzwerk unterstützt Vorlesepaten
Die Schulung und Begleitung der Vorlesepaten wird von einem Kooperations-Netzwerk, bestehend aus dem Verein "Leben im Alter", der Freiwilligen-Agentur Bocholt, der Stadtbibliothek, der Familien-Bildungsstätte und der Liebfrauen- sowie der St. Josef Kirchengemeinde durchgeführt. Insgesamt wurden bereits 56 Vorlesepaten ausgebildet.
"Die Kooperations-Partner kümmern sich nun um eine erfolgreiche Vermittlung in eine entsprechende Einrichtung und werden die Vorlesepaten auch darüber hinaus begleiten", erklärt der städtische Ehrenamtskoordinator Rainer Howestädt. "Da die Nachfrage sowohl aus dem Kreis der ehrenamtlich Interessierten als auch seitens der Einrichtungen weiterhin vorhanden ist, werden wir auch im kommenden Jahr eine weitere Qualifizierung anbieten."

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