"Ehrenamt ist überall unterwegs", sagte Bürgermeister Peter Nebelo am Dienstag, 10. April 2018, als er die Ehrenamtskarten Nr. 440 - 446 verlieh. Anne-Rose Konert-Liesmann (Bocholter Tafel), Leo Heßling und Margret Heßling-Raade (Verein Leben im Alter, Altentheater "Die Spätzünder", Kirchenchor St.-Georg und Projektchor Städtepartnerschaften), Michael Dirk Kühnen (Repair Café Bocholt) sowie Phil Bischop und Silke Boysen (beide DRK Stadtverband Bocholt e.V.) freuten sich über die Auszeichnung.
"Waren es früher eher die Bereiche Soziales, Sport etc. so findet sich das Ehrenamt mittlerweile in allen gesellschaftlichen Bereichen", führte Nebelo weiter aus. Der Bürgermeister, früher selber beim Deutschen Roten Kreuz aktiv, ist sich sicher, dass Bocholt ohne das große ehrenamtliche Engagement "nicht so aussehen würde, nicht so da stehen würde", wie es heute der Fall sei. "Und, was vielleicht auch ein Ansporn für weitere Ehrenamtliche sein kann: "Menschen die sich ehrenamtlich betätigen, werden in der Regel älter als solche, die das nicht tun."
Erste-Hilfe-Kurs geht vor!
Phil Bischop vom DRK konnte am Dienstagabend die Ehrenamtskarte nicht persönlich in Empfang nehmen, er musste kurzfristig einen Erste-Hilfe-Kurs geben. Für ihn nahm Silke Boysen, die - ebenso wie Bischop - im DRK Stadtverband Bocholt sieben Stunden in der Woche ehrenamtlich tätig ist, die Karte entgegen. "Neben dem Sanitätsdienst kümmere ich mich um Kurse für Entlasskinder in den Kindergärten", berichtete Boysen.
Als eine von "Drei Damen im Büro" hilft Anne-Rose Konert-Liesmann bei der Bocholter Tafel mit. "Ich bin von der Bocholter Tafel total begeistert", sagt Konert-Liesmann. Das Thema "Warteschlangen", wovon so oft bei anderen Tafeln gesprochen werde, gebe es in Bocholt nicht. "Wir vergeben Termine und in der Ausgabezeit von 14:30 - 17 Uhr dürfen zeitgleich sechs Familien in die Tafel und jede bekommt eine Verkäuferin an die Hand."
Erfolgsgeschichte Repair-Café
Michael Kühnen ist fünf Stunden in der Woche im Repair-Café in Bocholt tätig. Er kümmert sich um die Termine, die Organisation und die Pressearbeit. "Bei uns müssen sich die Interessenten schon mal darauf einstellen, dass sie ein wenig warten müssen, wenn der Andrang zu groß ist", berichtet Kühnen. Die Wartezeit könne dann in der Cafeteria überbrückt werden. "Wir haben, was die Reparaturen anbelangt, eine Erfolgsquote von fast 70 %", zeigte sich Kühnen stolz. Derzeit werde noch über zusätzliche Räume im Stadtteil Feldmark nachgedacht.
20 Stunden in der Woche
Zusammen 20 Stunden in der Woche sind Margret Heßling-Rade und Ehemann Leo Heßling tätig. Im Verein "Leben im Alter" (LiA), beim Altentheater "Die Spätzünder", im Kirchenchor St.-Georg und beim Projektchor Städtepartnerschaften engagieren sich die beiden. Zurzeit steht - für die städtische Abfallberatung - das Projekt "Umweltclowns" auf dem Programm. Dabei besuchen die Schauspieler Kindergärten und erklären spielerisch und mit viel Humor Themen wie Mülltrennung, Plastikvermeidung usw. Mit dem Projektchor Städtepartnerschaften steht nach den Besuchen der Partnerstädte Aurillac und Belgisch-Bocholt in diesem Jahr ein Projekt mit der litauischen Stadt Akmene auf dem Programm. "Wir singen mit dem Projektchor in Akmene ein Lied in litauischer Sprache, das ist schon eine echte Herausforderung", weiß Heßling.
Zur Ehrenamtskarte
Die Ehrenamtskarte ist ein Projekt des NRW-Ministeriums für Familie, Kinder, Jugen, Kultur und Sport und kooperierenden Kommunen. In Bocholt gibt es die Ehrenamtskarte seit dem 1. Januar 2013. Sie ist eines von vielen Instrumenten, mit denn die Stadt Bocholt und ihre lokalen Partner das Ehrenamt in Bocholt wertschätzen, fördern, stärken und unterstützen wollen.
Mehr zum Thema "Ehrenamtsförderung in Bocholt" gibt es auf der bocholt.de
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