Zahlreiche Gäste kamen zur Eröffnung der Fotoausstellung „TeamWork – ZusammenArbeit“ am ins Bocholter Kunsthaus. 45 Jugendliche aus acht Partnerstädten haben Menschen in ihrer Heimat in 12 Basisberufen fotografiert. Entstanden sind eindrucksvolle Portraits, die Menschen in ihrer typischen Arbeitsumgebung in Bocholt (D), Akmene (LT), Aurillac und Arpajon-sur-Cère (F), Bocholt (B), Rossendale (GB), Wuxi (VR China) und Aalten (NL) zeigen.
„Die Ausstellung macht gleichzeitig auf ein gesamteuropäisches Problem aufmerksam: Die Jugendarbeitslosigkeit“, sagte Bürgermeister Peter Nebelo zur Eröffnung. Er erklärte weiter, dass heute fast jeder fünfte unter 25-Jährige aus der Eurozone arbeitslos sei. „Eine erschreckende Zahl“, stellte er fest.

Wunschberuf auch im Ausland erlernen
Frei nach dem Motto „Warum nicht im Ausland eine Ausbildung machen?“ setzt das Motto dieser Ausstellung an. Nebelo: "Es soll verdeutlichen, dass man nicht nur in der Heimat, sondern auch in vielen anderen europäischen Ländern seinen Wunschberuf erlernen kann." Das Ergebnis dieser Ausstellung ist ein neues und innovatives Format: Es nimmt Menschen aus Bocholt, Akmene, Aurillac und Arpajon-sur-Cère, Belgisch-Bocholt, Rossendale, Wuxi und Aalten in den Fokus. Hier werden sie und ihr Beruf vergleichend gezeigt. „Besonders toll finde ich die Idee, dass die Jugendlichen selbst dieses Projekt durchführten. So setzen sie sich bereits in jungen Jahren aktiv mit dem Thema „Jugendarbeitslosigkeit“ auseinander“, so Nebelo.

Dank vom Euregio-Kunstkreis
Der stellvertretende Vorsitzende des Euregio-Kunstkreises E.V., Georg Kettler, begrüßte die Gäste im Kunsthaus Bocholt. Er dankte nicht nur den jungen Menschen, die diese Ausstellung erst möglich gemacht haben, sondern auch Christina Rakoczy, Lehrerin im Bildungsbereich Gestaltungstechnik am Berufskolleg Bocholt-West. „Das Berufskolleg war erste Anlaufstation, um das Projekt ins Leben zu rufen“, sagte Ketteler. "Dort hatte man nämlich auch Fotoapparate.“ Aber es wurden nicht nur Fotoapparate verliehen, sondern die am Berufskolleg ausgebildeten gestaltungstechnischen Assistenten fotografierten die Berufe in Bocholt und übernahmen weitere Aufgaben zur Realisierung der jetzigen Ausstellung.

Logistik und Kunst
Joop van Reeken führte in die Ausstellung ein. Er zeigte den enormen logistischen Aufwand auf, der für „TeamWork – ZusammenArbeit“ erforderlich war. Mussten doch von 45 Jugendlichen nicht nur die Fotos, sondern auch die rechtlichen Erlaubnisse angefordert werden. Diese Logistik übernahmen seine Frau Verena Winter und die Partnerschaftsbeauftragte der Stadt Bocholt, Petra Taubach. „So konnte ich mich voll auf die künstlerische Umsetzung dieses Projektes konzentrieren“, sagte van Reeken. Eindrucksvoll beschrieb er, wie die jungen Menschen z. B. beim europäischen Jugendcamp seinen Fotografieworkshop absolvierten, um die Fotos in hoher Qualität in ihrer Heimat zu machen. Ein vom Berufskolleg erstellter Film half dabei, dass auch die chinesischen Fotografen die Anforderungen an das Projekt nachvollziehen konnten. Entstanden sei ein innovatives, einzigartiges Fotoprojekt, dass durch das Zusammenspiel der Fotos in den einzelnen Berufen künstlerisch und inhaltlich überzeuge.

Ausstellung bis zum 30. August im Kunsthaus Bocholt
Die Ausstellung „TeamWork – ZusammenArbeit“ ist noch bis zum 30. August 2017 im Kunsthaus Bocholt, Osterstraße 69, 46397 Bocholt, zu sehen. Geöffnet ist dienstags bis sonntags von 11–13 Uhr und donnerstags von 15–18 Uhr. Der Eintritt ist frei.
Die Ausstellung wurde durch die Unterstützung der Stadtsparkasse Bocholt, der BEW, des NRW-Programms „Europa bei uns Zuhause“ und des Europe-direct Informationszentrums Bocholt realisiert.
 

 

Foto: Petra Taubach