Ab Montag, den 17. November 2025 beginnen auf dem Berliner Platz die Bohrarbeiten zur Nutzung von Erdwärme für das sanierte Rathaus. Die Arbeiten erfolgen in vier Bauabschnitten und dauern voraussichtlich bis April 2026.

In der ersten Bauphase müssen rund zwölf Parkplätze im direkten Bereich vor der Rathausbaustelle gesperrt werden. Diese Sperrung gilt zunächst bis Ende Januar 2026. Die übrigen Teile des Berliner Platzes bleiben für den Verkehr geöffnet und stehen weiterhin als Parkraum zur Verfügung.

Geplant ist, insgesamt 65 Erdwärmesonden bis in eine Tiefe von rund 130 Metern in den Untergrund einzubringen. Das beauftragte Fachunternehmen führt die Bohrungen mit einem Durchmesser von etwa 152 Millimetern durch. Nach dem Einbau der Rohrleitungen werden die Bohrlöcher mit einer wärmeleitenden Zement-Ton-Suspension verfüllt. Anschließend werden die Sonden über Sammelschächte mit der Wärmepumpentechnik im Rathaus verbunden. Über dieses System wird dem Boden im Winter Wärme entzogen, die über eine Wärmepumpe zur Beheizung des Rathauses genutzt wird. Im Sommer wird die gespeicherte Energie umgekehrt zur Kühlung des Gebäudes verwendet. Dadurch sollen sowohl der Energieverbrauch als auch der CO₂-Ausstoß langfristig deutlich reduziert werden.

Das eingesetzte Bohrgerät erfüllt alle aktuellen Umwelt- und Sicherheitsstandards, verfügt über Abgasreinigung, Schallschutz und weitere Sicherheitseinrichtungen. Die Arbeiten verursachen keine Erschütterungen und erfolgen möglichst geräuscharm. Laut den vorbereitenden Untersuchungen sind durch die Bohrungen keine statischen Beeinträchtigungen zu erwarten. Auch Auswirkungen auf das Grundwasser oder die umliegende Umwelt liegen nicht vor.

Der Untergrund am Berliner Platz bietet für das Projekt günstige geologische Voraussetzungen: Die oberen 20 Meter bestehen aus Sanden und Kiesen der Bocholter Aa-Rinne, darunter folgen feinkörnige Schichten, die sich gut für die Nutzung von Erdwärme eignen.

 

Luftbildaufnahme des Berliner Platzes
© Stadt Bocholt