Die größte Baumaschinenmesse der Welt ist jedes Mal wieder gigantisch. Sie findet in diesem Jahr vom 07. – 13. April auf dem Münchner Messegelände statt. Es ist die 34. Weltleitmesse für Baumaschinen, Baustoffmaschinen, Bergbaumaschinen, Baufahrzeuge und Baugeräte, die alle drei Jahre nicht nur die Baubranche in den Bann zieht, sondern viele interessierte Besucherinnen und Be- sucher, die von den dort ausgestellten Maschinen fasziniert sind. Sie ist unter dem Kürzel BAUMA welt- weit ein Begriff https://bauma.de/de/ . Dabei präsentieren 2025 mehr als 3.000 Aussteller aus über 60 Ländern auf 614.000 Quadratmetern in den Hallen und auf dem Freigelände ihre Exponate, Innovationen und Trends. Eröffnet wurde die Messe am Montag von Florian Herrmann (bayerischer Staats- minister für Bundesangelegenheiten und Medien), Klara Geywitz (Bundesbauministerin), Dieter Reiter (Oberbürgermeister München) und der Geschäftsführung der Messe München. Der Besucherandrang von Fachbesuchern aber auch von Akteueren aus der Baubranche und vielen weiteren Interessierten war schon an den ersten beiden Tagen bei bestem Wetter enorm.
Schwierige Lage in der Branche aufgrund der weltpolitischen und nationalen Themen
Nicht nur die schwierige Baukonkunktur, die US-Zollankündigungen der letzten Tage, die hohen deutschen Energiepreise, die Zinssteigerungen des letzten Jahres stellen die Bau- und Baumaschinenbranche vor neue Herausforderungen, sondern es sind auch und insbesondere die Kostensteigerungen im Einkauf, die Personalsituation und die Vorgaben für Transport- und Sonderfahrgenehmigungen. Die Bürokratie bei Genehmigungsverfahren dauert zu lange, so dass Windkraftwerke, Strommasten oder Brückenteile nur mit einer enormen zeitlichen Verzögerung transportiert und montiert werden können, wodurch sich wiederum Bauvorhaben deutlich verzögern. Darüber klagt aktuell die Kran- und Schwertransportbranche, sieht allerdings genau wie andere Hersteller bzw. Aussteller auf der BAUMA mit dem beschlossenen Infrastrukturpaket der zukünftigen Bundesregierung auch großes Potenzial – allein, es muss auch alles planerisch, personell, technisch und bürokratisch bewältigt werden.
Bocholter Wirtschaftsförderung war vor Ort und besuchte auch Bocholter Unternehmen
Ludger Dieckhues, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderungs- und Stadtmarketing Gesellschaft Bocholt zeigte -wie 2022 schon- Präsenz auf der BAUMA und besichtigte die Stände von großen inter- nationalen Baumaschinenherstellern (z.B. Liebherr, Tadano, Manitowoc, Caterpillar S.A.R.L., Sennebo- gen Maschinenfabrik, Putzmeister, u.v.a.). Er informierte sich über die Trends und die Lage angesichts der aktuellen, eingangs beschriebenen internationalen und nationalen Entwicklungen. Darüber hinaus besuchte er Bocholter Unternehmer, die auf den Ständen in München präsent waren.
Die Firma Bönemann Mietkrane GmbH aus Bocholt ist auf dem Manitowoc-Stand aktiv, denn Hendrik Bönemann als Geschäftsführer handelt mit bzw. vermietet Potain-Baustellenkrane. Potain gehört zur Manitowoc-Gruppe. Hendrik Bönemann –mit einigen Mitarbeitern vor Ort- äußerte sich zur gegenwärtigen Situation: „Aktuell ist die Auslastung vor allem im Industriebau noch recht gut, im Wohnungsbau bei den kleineren Kranen schwieriger. Wir verzeichnen ja Rückgang der Bautätigkeit im privaten Wohnungsbau und damit auch eine zum Teil reduzierten Nachfrage nach unseren Mietgeräten. Darauf müssen wir uns weiter einstellen.“
Den Chef der Firma Lift It Arbeitsbühnen aus Bocholt, Tim Schmeick, traf Ludger Dieckhues auf dem Stand der Firma Manitou, die u.a. große Teleskopstapler herstellt. Hier und an diversen anderen Mes- seständen informiert Tim Schmeinck sich umfassend auf der BAUMA über Stapler, Teleskopbühnen, Scherenarbeitsbühnen und andere Maschinen, die Lift It in ganz NRW verleiht. Zudem trifft er befreundete Unternehmen und Kunden, diskutiert mit Experten und erfährt Neues über die aktuellen Entwicklungen in der Hebefahrzeugbranche. „Wir bauen unseren Fuhrpark an Arbeitsbühnen kontinuierlich aus - wichtig ist es, bei den Geräten auf dem neusten Stand zu bleiben, das verlangt auch der Kunde. Zudem wird der Service und vor allem auch das Thema Schulungen für Fahrer immer wichtiger – letzteres werden wir auch in Bocholt für die örtliche Wirtschaft ausbauen.“
Andreas Frye, Geschäftsführer der Bocholter Firma GUD – Gesellschaft für Umweltdienste GmbH ist mit seiner Tochter Magdalena (ebenfalls im Unternehmen) und weiteren Mitarbeitern vor allem auf dem Sennebogen-Stand aktiv. GUD benötigt große Bagger zum Hafenumschlag in Duisburg, Amsterdam und Rotterdam, das Unternehmen handelt aber auch mit den Großgeräten, die Schüttgut, Kohle, Schrott und auch Container in den Häfen umschlagen. „Es wird viel transportiert, es wird immer noch viel umgeschlagen, vor allem mit den ganz großen Baggern. Aber auch wir merken die Verwerfungen in der Weltwirtschaft – nun natürlich auch im Handelsgeschäft mit den USA,“ erläutert Andreas Frye.
Auch Christoph Schares, Geschäftsführer der Firma Autokrane Schares aus Bocholt, ist in der zweiten Wochenhälfte auf der BAUMA, vornehmlich auf dem Stand der Firma Liebherr, die mit Auto- und Baustellenkranen, Betonmischern und Mininggeräten den weitaus größten Stand präsentiert. Ihn traf Wirtschaftsförderer Ludger Dieckhues am Montag noch in Bocholt. „Die Energiewende, die Verbesse- rung der Infrastruktur von Straße und Schiene birgt große Herausforderungen für die Kran- und Schwertransportbranche – da liegen viele Chancen für uns, da will ich auch gern investieren. Der Eng-passfaktor ist gutes Personal und viel Bürokratie bei den Genehmigungsverfahren,“ so Schares.
Wirtschaftsförderung sucht aktiv die Nähe zu Bocholter Unternehmen
Mit dem Messebesuch unterstreicht die Wirtschaftsförderung Bocholt einmal mehr ihren Anspruch, aktiv auf die heimischen Unternehmen zuzugehen und so eine kontinuierliche Bestandskundenpflege zu betreiben. Die Unternehmen aus Bocholt waren darüber erfreut und nutzten die Gelegenheit, um sich ausführlich über die internationale, nationale und lokale Situation auszutauschen. „Uns sind die Bocholter Unternehmen wichtig, dafür nehme ich gerne den Weg nach München auf mich. Es ist eine hochinteressante Messe auch für mich persönlich – großes Interesse an der Wirtschaft, ist ja klar, aber eben auch speziell an Baumaschinen, Kranen, Baggern , etc.“, erklärt Wirtschaftsförderer Ludger Dieckhues.