Am 7. März 2025 fand die dritte Auflage des Fastenbrechens mit Bürgermeister Thomas Kerkhoff in Bocholt statt – nach zwei erfolgreichen Veranstaltungen in der Skylounge erstmals im Veranstaltungssaal des Lernwerks. Organisiert wurde der gemeinsame Abend vom Integrationsbeauftragten Bruno Wansing, der mit diesem Event den interreligiösen und interkulturellen Dialog fördern möchte.
Über 100 Gäste, darunter Moscheevereine, Vertreter der Kulturvereine, des Integrationsrates, der katholischen und evangelischen Kirchengemeinden sowie zahlreiche weitere lokale Organisationen und Institutionen, fanden sich zu diesem besonderen Abend zusammen.
Bereichernder interkultureller Austausch
Bürgermeister Thomas Kerkhoff betonte in seiner Begrüßung die Bedeutung des Fastenbrechens als festen Bestandteil der Bocholter Kultur. "In den letzten Jahren haben wir das Fastenbrechen in der Skylounge gefeiert, heute ist es ebenso schön, dies im Lernwerk zu tun. Das Fastenbrechen ist mehr als ein Ritual – es ist eine Gelegenheit, den interkulturellen Dialog zu stärken und zu zeigen, dass Bocholt ein Ort der Akzeptanz und des respektvollen Miteinanders ist", sagte Kerkhoff.
Er hob hervor, dass es wichtig sei, den Austausch zwischen den Religionen und Kulturen zu fördern und für Toleranz und Wertschätzung zu plädieren. "Der Abend hat wieder einmal gezeigt, wie bereichernd interkultureller Austausch für unsere Stadt ist."
Auch Juan Lopez Casanava, Vorsitzender des Integrationsrates, unterstrich in seiner Rede die Bedeutung des gemeinsamen Miteinanders und des interreligiösen Dialogs: "Wir müssen unsere Unterschiede anerkennen und gemeinsam an einer starken, solidarischen Gesellschaft arbeiten", erklärte Casanava. Er ermutigte die Anwesenden, ihr Wahlrecht bei den Kommunal- und Integrationsratswahlen im September zu nutzen und aktiv an der demokratischen Mitgestaltung in Bocholt teilzunehmen.
Fasten ist mehr als nur Verzicht auf Nahrung
Der Imam der Ahmadiyya Gemeinde, Ansar Ahmad Arshad, sprach in seiner Ansprache über den tieferen Sinn des Fastens im Ramadan. Er erklärte, dass Fasten nicht nur Verzicht auf Nahrung sei, sondern eine spirituelle Praxis, die den Menschen lehrt, ihr Ego zu überwinden und mehr Empathie und Altruismus zu entwickeln. Er betonte die Notwendigkeit, als Gemeinschaft zusammenzuwachsen und fügte hinzu: "Empathie ist der Schlüssel, um den Herausforderungen unserer Zeit zu begegnen."
Musikalisch untermalt wurde der Abend durch das Duo Murat Cakmaz und Recep Seber, die mit melodischen Klängen auf der Ney und dem Kanun die Veranstaltung bereicherten. Der Gebetsruf von Ahmed Laeeq, übersetzt von Toufiq Laeeq (beide von der Ahmadiyya Gemeinde), leitete das Fastenbrechen ein, woraufhin die Gäste sich an einer Vielzahl traditioneller Gerichte erfreuten, darunter Linsensuppe, Chicken Korma und Lamm-Curry. Das Buffet hatte die Ahmadiyya Muslim Jamaat Gemeinde Bocholt-Isselburg dankenswerterweise vorbereitet.Â
Verbindende Werte sind universell
Die Gäste zeigten sich von der Veranstaltung begeistert. Brahim Fardouss vom neu gegründeten Deutsch-Marokkanischen Kulturverein lobte die Stadt Bocholt für ihre Toleranz und das Engagement, ein solches Event zu organisieren. "Die Anwesenheit des Bürgermeisters und die Möglichkeit, sich mit anderen Vereinen auszutauschen, ist ein wertvolles Zeichen für den Zusammenhalt in Bocholt", sagte Fardouss.
Claudia Soggeberg vom Caritasverband Bocholt war ebenso beeindruckt: "Die Ansprache des Imams war tiefgreifend und hat mir gezeigt, dass die Werte, die uns als Menschen verbinden, universell sind. Wir stehen alle vor der Herausforderung, diese Werte in einer sich wandelnden Gesellschaft zu bewahren", so Soggeberg.
Cem Demir von der DITIB freute sich über den Jugendtisch: "Es war wieder alles top organisiert! Die musikalische Einlage hat mir richtig gut gefallen – ich würde die gerne nächstes Jahr wieder sehen! Auch, dass wir diesmal mehrere Jugendliche am Jugendtisch waren, fand ich klasse. Der Austausch mit den Schülerinnen (Integrationspreisträger 2023) war besonders bereichernd – das hat echt einen tollen Eindruck hinterlassen."
Julia Nakotte, vom Quartierverein Tür an Tür e.V., die erstmalig dabei war, fand es toll, "dass die Gruppen durch die Tischordnung durcheinander gewürftelt werden. Man lernt einfach neue nette Leute kennen undkommt in den Austausch. Außerdem war das Essen der Ahmadiyya Gemeinde ein Highlight."Â
Organisator Bruno Wansing zog ein zufriedenes Fazit. "Wir haben die unterschiedlichen Menschen aus Bocholt bunt durcheinander an die Tische gesetzt, um direkt von Beginn an den Dialog zu fördern. Das ist uns gelungen." Er bedankte sich bei seinem Team Jennifer und Jacqueline Rollfinke, Florian Döing und Nils Klumpen.
Das Fastenbrechen im Lernwerk, das auch die Heimat der Kulturvereine ist, war ein weiterer erfolgreicher Schritt in Richtung einer noch stärkeren interkulturellen und interreligiösen Gemeinschaft in Bocholt. Es bot nicht nur einen festlichen Rahmen, sondern auch eine wertvolle Gelegenheit für alle Anwesenden, in den Austausch zu treten und die Werte von Respekt, Akzeptanz und Empathie zu leben.
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Erst nach Sonnenuntergang wurde das gemeinsame Fastenbrechen begangen (Copyright: Stadt Bocholt)