Aktuell laufen die Aufräumarbeiten und der aufgetretene Schaden muss im Detail betrachtet werden. Nach uns vorliegenden Informationen hat der Tresor im Geldautomaten dem Sprengversuch standgehalten und auch das im Sommer dieses Jahres integrierte Farbsystem hat ausgelöst. Selbst bei einer erfolgreichen Sprengung wäre daher das integrierte Geld unbrauchbar gemacht worden. Zum aktuellen Zeitpunkt können wir keine weiteren Aussagen zum Schaden oder zur Schadenshöhe am Gebäude machen. Der Edeka-Markt ist aktuell noch geschlossen.

Vor dem Hintergrund der zunehmenden Sprengungen ist es wichtig, jeden Geldautomatenstandort individuell zu betrachten und auch zu besichern. Jede einzelne Sicherungsmaßnahme muss auch zum Standort passen. Die Stadtsparkasse Bocholt betreibt in Bocholt insgesamt 26 Geldautomaten an 16 verschiedenen Standorten. Hier wird jeder einzelne Standort regelmäßig einer Prüfung insbesondere auch im Hinblick auf die Sicherheit mittels einer vom Landeskriminalamt (LKA) empfohlenen Gefährdungsbeurteilung unterzogen. Gerade den Standorten mit einer angrenzenden oder darüberliegenden Wohnbebauung kommt dabei zum Schutz der Bewohner eine besondere Bedeutung zu. Zusätzlich gibt es Begehungen aller Standorte gemeinsam mit den Präventionsabteilungen der Polizei.

Auf Basis dieser regelmäßigen Betrachtungen und Analysen wird auch an allen Standorten immer wieder in den Schutz investiert, aufgerüstet und die Sicherheitstechnik auf den aktuellsten Stand gebracht. Als effektivster, technischer Schutz wird aktuell eine Kombination von Vernebelungsund der Einfärbetechnik gesehen. Diese Einfärbetechnik hat die Stadtsparkasse Bocholt bereits im Sommer 2023 flächendeckend in ihre Automaten integriert und vorhandene Verneblungstechnik ergänzt.

Aufgrund dieser regelmäßigen Betrachtungen wurden auch im Sommer die gemeinsam mit der Volksbank Bocholt betriebenen SB-Standorte in Barlo und Suderwick temporär geschlossen. Hier wird aktuell weiterhin an der Wiedereröffnung mit geändertem Raum- und Sicherheitskonzept gearbeitet. Die Stadtsparkasse Bocholt wird weiterhin alle neuen Sicherungsmaßnahmen prüfen und möglichst flächendeckend an allen Standorten umsetzen. Vielfach geforderte Klebesysteme sind in Deutschland nicht zugelassen. Das hängt nicht nur an der Frage, ob die Bundesbank verklebte Scheine ersetzen will, kann oder wird. Es gibt schlicht keine marktfähige Lösung – Banken dürfen diese Systeme derzeit nicht einsetzen. Umso verwunderlicher, dass nicht zugelassene Technologien von einigen Landesministerien ausdrücklich empfohlen werden.

Neben technischen Lösungen ist eine Einschränkung des nächtlichen Zugangs aus Sicht der Stadtsparkasse Bocholt eine weitere effektive Sicherungsmaßnahme. Das Foyer der Hauptstelle am Neutorplatz ist daher aus diesen Sicherheitserwägungen zwischen 0.00 und 05.00 Uhr geschlossen. Die Foyers der Filialen zwischen 23.00 und 05.00 Uhr. Letztendlich gilt es, einen praxisgängigen Kompromiss zwischen Bargeldversorgung, Zugänglichkeit der Geldautomaten und Sicherung der Standorte gegen Sprengungen zu finden.

Der einfache Zugang zum Bargeld soll erhalten bleiben. Zum aktuellen Zeitpunkt gibt es keine Planungen seitens der Stadtsparkasse Bocholt, die Anzahl der Geldautomaten aufgrund der Sprengungen zu reduzieren. Die Bargeldversorgung der Kunden soll auch in der Fläche aufrechterhalten werden.