Viele Bocholterinnen und Bocholter hatten sich schon gefragt, wo er denn geblieben ist, der „Kopf“ vom Bocholter Bahnhof. Jetzt steht das Kunstwerk von Hede Bühl wieder an seinem angestammten Platz. Er wurde gereinigt und an einigen Stellen dezent restauriert – poliert gleichwohl nicht: Der Rost ist von der Künstlerin gewollt.
Ãœber das Kunstwerk
Aufgestellt wurde der "Kopf" im Oktober 1991. Es entbrannte ein ziemlich kontroverser Dialog in der Öffentlichkeit über dieses Kunstwerk, das damals 40.000 Mark gekostet hatte.
"Der Kopf - Ausdruck der Meditation - fordert auf dem Bahnsteig - Symbol flüchtiger Betriebsamkeit - den in rastloser Geschäftigkeit Dahintreibenden wie den Wartenden auf, innezuhalten und in der Betrachtung des Kopfes von der Oberflächlichkeit zum Wesentlichen vorzudringen", so die Worte vom damaligen Vorsitzenden des Bocholter Kulturausschusses, Gerd Wiesmann. An der Aktualität des Zitats hat sich wohl nichts geändert.
Abbau und dezente Restauration
Im vergangenen Jahr musste das Kunstwerk aufgrund der Baustelle am Bahnhof kurzzeitig abgebaut werden. Der "Kopf" war schon recht stark korrodiert und wies zahlreiche Schmierereien auf. Die Künstlerin ließ ihn durch ihren Schlosser überarbeiten. Bei der erneuten Aufstellung am Bahnhof konnte die heute 82-jährige Bildhauerin nicht teilnehmen.
Über die Künstlerin
Hede Bühl ist eine deutsche Bildhauerin. Sie besuchte die Kunstakademie in Düsseldorf und lernte dort unter Josef Mages und Joseph Beuys. Sie lebt und arbeitet in Düsseldorf. In ihren Werken setzt sich die Künstlerin mit dem menschlichen Körper und insbesondere mit dem Kopf auseinander. Bühl wurde ausgezeichnet durch den Käthe-Kollwitz-Preis der Akademie der Künste Berlin), dem Villa-Romana-Preis (Florenz), dem Villa Massimo Stipendiat (Rom) und dem Großen Preis für Skulpturen der Triennale Neu-Delhi.
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Bild: Kunstwerk "Kopf am Bahnhof" von Hede Bühl (Copyright: Stadt Bocholt)