Im Vielklang der Krisen – Energie, Rohstoffe, Lieferketten, Corona, Konjunktur – ist von
einer schon lange und permanent die Rede: Fachkräftemangel. „Dabei haben wir die
Fachkräfteschmiede hier vor Ort: die Westfälische Hochschule“, moderierte Jennifer
Middelkamp vom Unternehmerverband das jüngste Business Break an. Rund 40
Unternehmerinnen und Unternehmer folgten der Einladung von Unternehmerverband
und Wirtschaftsförderung Bocholt, um aus erster Hand zu erfahren, wie junge Leute und
hiesige Unternehmen gemeinsam Fachkräfte-Lebensläufe schreiben.
Von Flender berichteten die duale Mechatronik-Studentin Laura Habers und
Ausbildungsleiter Thorsten Fahrland. Nach ihrem Physik-Bachelor in Münster setzt die
Bocholterin jetzt noch ein duales Studium, also inklusive einer dualen Ausbildung, drauf.
„Ich finde die persönliche Atmosphäre am Bocholter Campus super. Zugleich profitiere
ich vom Praxisbezug bei Flender. Hier wird uns in den Nachwuchsteams schon eine
Menge eigenständig zugetraut.“ Fahrland schilderte seine positiven Erfahrungen: „Dual
Studierende arbeiten praxisnah mit in der Produktion, zugleich erlangen sie den
theoretischen Background einer künftigen Fachkraft.“ Zudem binde eine solche
Ausbildung, bei dem die Studierenden auch Geld verdienen, an die Firma.
Das zweite Gespann bildeten Philipp Benning, Geschäftsführer der BENNING
Elektrotechnik und Elektronik GmbH & Co. KG, und René Schlüß, Geschäftsführer der
reanmo GmbH. Die Abkürzung steht für die Brüder René, André und Maurice Schlüß, die
das Unternehmen für Softwareentwicklung gemeinsam gegründet haben. Alle drei haben
zuvor an der Westfälischen Hochschule studiert und bei Benning in Vollzeit,
studienbegleitend oder im Rahmen von Abschlussarbeiten gearbeitet. So programmierten sie u. a. eine Software, um die Konstruktion in Bocholt hergestellter
Notstromelemente, die z. B. in den USA in U-Bahnen zum Einsatz kommen, zu
erleichtern. „Bei IT-Projekten kann man haarscharf aneinander vorbeireden. Hier hat sich
bewährt, dass die Schlüß-Geschwister unsere Produkte und Prozesse kennen“,
erläuterte Benning.
Solche Brücken zwischen Nachwuchs, Hochschule bzw. Wissenschaft und Wirtschaft zu
schlagen – diesem Ziel hat sich die Fördergesellschaft Westmünsterland der Hochschule
in Bocholt und Ahaus verschrieben. Der Vorsitzende Ulrich Grunewald berichtete von
Förderprojekten des seit 1990 existierenden Vereins: „In den vergangenen zwei Jahren
etwa haben wir in Bocholt 240.000 Euro für Studierende und WH ausgeschüttet.
Mitfinanziert wurden damit etwa das Campusfest zum 30. Geburtstag, ein Atrium am
Wasser, wo künftig Vorlesungen im Freien stattfinden können, und eine
Stiftungsprofessur für den Master Maschinenbau.“ Grunewald berichtete auch vom
neuen Studiengang rund um nachhaltiges Ingenieurwesen. „Hier ist der Bedarf an
Fachkräften riesig. Es funktioniert super in Bocholt, dass wir aus der Wirtschaft Impulse
für Inhalte und Praxisnähe geben können, die in der Hochschule auch angenommen
werden.“ Neue Mitglieder sind in der Fördergesellschaft herzlich willkommen:
www.studier-in-bocholt.de
Ãœber den Unternehmerverband
Die Unternehmerverbandsgruppe ist einer der größten Arbeitgeberverbände in Nordrhein-Westfalen.
Den sieben Einzelverbänden gehören bundesweit über 700 Mitgliedsunternehmen mit rund 100.000
Beschäftigten an.
Die Gruppe vertritt die Interessen der Arbeitgeber und bietet umfassende Expertise im Arbeits- und
Sozialrecht, der Gestaltung von Arbeitsbedingungen mit und ohne Tarifbindung sowie der Arbeitswirtschaft.
Die Verbände sind Stimme der Unternehmer in der Rhein-Ruhr-Region und ihren Branchen, sie setzen sich
für den Wirtschaftsstandort ein und bieten ein starkes Netzwerk.
Der Sitz des Unternehmerverbandes ist das HAUS DER UNTERNEHMER in Duisburg. Das Kern-
Verbandsgebiet reicht vom westlichen Ruhrgebiet rechtsrheinisch über den Niederrhein bis hin zur
niederländischen Grenze. Drei der Einzelverbände sind bundesweit aktiv.
Â