Eine Delegation aus dem ukrainischen Stadt Werchniodniprowsk war jetzt zu Besuch in Bocholt. Der Fokus lag auf dem Ausloten einer möglichen zukünftigen Zusammenarbeit mit örtlichen Unternehmen.
Hintergrund: Bocholt hatte im Oktober 2023 eine Solidaritätspartnerschaft mit der ukrainischen Stadt Werchniodniprowsk abgeschlossen. Seitdem sind zahlreiche Hilfslieferungen an die vom russischen Angriffskrieg gebeutelte Stadt erfolgt. Parallel wird Wissen ausgetauscht, um nachhaltige Strukturhilfe leisten zu können. Eine Delegation der Stadt besuchte etwa im Juni Bocholt, um sich über die Arbeitsweise der Stadtverwaltung inklusive der Stadtwerke, des Entsorgungsbetriebes und der Feuerwehr einen Überblick zu verschaffen.
Der jüngste Besuch wurde von Unternehmen aus Werchniodniprowsk initiiert, die sich über Kooperationsmöglichkeiten mit hiesigen Bocholter Firmen informieren wollen.
Das Programm begann mit einer Einführung in die Arbeitsweise der Industrie- und Handelskammer (IHK). Christopher Papendorf, Regionalbeauftragter Westmünsterland bei der IHK Nord Westfalen, stellte die Struktur und die Aufgaben der IHK vor. Im Anschluss wurde über mögliche Hilfestellungen der Handelskammern bei der Geschäftsanbahnung mit Firmen im Westmünsterland diskutiert.
Anschließend präsentierte Philipp Grunewald bei einer Führung das gleichnamige Bocholter Unternehmen. Auch bei der Firma Bönemann wurde die Delegation herzlich empfangen. Hier konnten die Gäste einen Teil des Betriebsgeländes besichtigen und erhielten Erklärungen in russischer, ukrainischer und polnischer Sprache. Der 17-jährige Ukrainer Richard Liakhovets, der dieses Jahr zum zweiten Mal am EU-Jugendcamp teilgenommen hatte, übernahm nachmittags die Übersetzung. 
Aufgrund des Energiemangels in der Ukraine durch den russischen Angriffskrieg wurde die Delegation beim Besuch der Firma Tekloth besonders aufmerksam. Hier stießen die Photovoltaik-Anlagen auf Interesse. 
Ein weiterer Programmpunkt war der Besuch an der Westfälischen Hochschule. Professor Dr. Olaf Just begrüßte die Gruppe im Roboterlabor mit Hilfe eines humanoiden Roboters. Anschließend erhielten die Gäste eine Demonstration an einem kollaborativen Roboter. Solche Maschinen sind so programmiert, dass sie mit Menschen arbeiten können, indem sie bei Berührung die Bewegung stoppen, so dass der Mensch nicht verletzt wird. Ein allgemeiner Überblick über die Hochschule komplettierte die Führung.
Beim abschließenden Abendessen verabschiedete die stellvertretende Bürgermeisterin Gudrun Koppers die Delegation aus der Ukraine.

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