Prof. Dr. Thomas Naber ist gebürtiger Westmünsterländer und die Heimat war immer sein ruhender Pol und Anker: beruflich, familiär und gelebt. Nach Stationen in Bochum, Köln, Magdeburg, Aachen, München und bei Aschaffenburg kehrte er beruflich ins Münsterland zurück zur „Wilhelm Severt Maschinenbau GmbH“ in Vreden. Jetzt wird er Professor für Produktionssysteme und Qualitätsmanagement in Bocholt. 

Doch der Reihe nach: Geboren im Westmünsterland hat er dort auch die Schule absolviert und eine Lehre als Landmaschinenschlosser abgeschlossen, gegen den Rat seiner Lehrer, die meinten, er solle nach höheren Abschlüssen streben. Aber die praktische Arbeit in der Landtechnik begeisterte ihn zunächst mehr. Mit dem Gesellenbrief in der Tasche zog Thomas Naber in die Großstadt: In Bochum kümmerte er sich um die Land- und Gartenmaschinen im Botanischen Garten der Ruhr-Universität, bevor er zum Zivildienst wieder ins Münsterland zurückkehrte. Nach dem Fachhochschulstudium für Maschinenbau in Köln machte er bei einem Nutzfahrzeug-Hersteller Karriere als Konstruktions- und Projektingenieur, danach als Entwicklungs- und Produktionsleiter und wurde dann zum Vorstand für Forschung und Entwicklung berufen. Nebenberuflich studierte er dabei in Magdeburg Wirtschaftsingenieurwesen. Immer mit westmünsterländischer Heimathilfe, wo seine Frau und später die Kinder wohnten: „Ohne die Unterstützung meiner Frau hätte ich das nie geschafft“, so Naber. Mit einer Promotionsarbeitsstelle bei einem Nutzfahrzeughersteller in München erarbeitete Thomas Naber anschließend an der RWTH Aachen ein patentiertes Verfahren, um statt Öl die Luft zur Schwingungsdämpfung zu nutzen. Es folgten noch weitere Berufsjahre in Franken, bevor Naber dann auch beruflich endgültig ins Münsterland zurückkam. Bei der „Wilhelm Severt Maschinenbau GmbH“ in Vreden kombinierte er in den letzten vier Jahren die Nutzfahrzeugtechnik mit Robotik. Und auch wenn er jetzt an die Westfälische Hochschule in Bocholt geht, will er dort nebenberuflich weiter tätig sein. Seine Industrieerfahrung und seine bevorzugt zupackende Arbeitsweise zeichnen seine Mitarbeit im Mechatronik-Institut Bocholt voraus, wo er nach und nach die Arbeitsgebiete und Industriekooperationen von Prof. Dr. Antonio Nisch übernehmen wird. 

In seiner Freizeit frönt Prof. Dr. Thomas Naber nicht nur dem Sport mit Laufen, Schwimmen und Rad fahren, sondern auch seiner angeborenen Leidenschaft für Landwirtschaft und Landtechnik. Die kann er jetzt auf dem eigenen kleinen Bauernhof ausleben, der aus einem Wald, Hühnern, Schafen sowie der zugehörigen Landtechnik besteht. Wie deswegen nicht anders zu erwarten, wird er seinen Studierenden daher nicht nur industrielle Produktionssysteme beibringen. Naber: „Im Wahlbereich des Fächerkanons könnte ich mir gut vorstellen, auch Landmaschinentechnik anzubieten.“