Diese Absage betrifft auch die für Dezember 20 / Januar 21 vorgesehene Eisfläche „Bocholt On Ice“. 

Ludger Dieckhues, Geschäftsführer des Bocholter Stadtmarketings, welche seit 2006 den Bocholter Weihnachtsmarkt veranstaltet, ist traurig: „Wir bedauern die Entscheidung aus tiefstem Herzen für alle BürgerInnen, Gäste, Innenstadtbesucher bezogen auf den Weihnachtsmarkt, für die SchülerInnen, Kinder, Jugendlichen, Fa-milien mit Blick auf die Eisbahn und auch für die Schausteller, Beschicker, Standbetreiber, Gastronomen, Musiker und Techniker im Hinblick auf deren Verdienstausfall und wirtschaftliche Existenz. Wir alle haben diesen Markt in den vergangenen Jahren mit Ausdauer und Einsatz nach vorn gebracht, wir alle sind immer mit Herz-blut in der Vorweihnachtszeit dabei.“ 

Aufgrund des Corona-Geschehens hatte das Stadtmarketing zusammen mit den Schaustellern und dem FB Öffentliche Ordnung der Stadt Bocholt in den letzten Wochen an möglichen Konzepten zur Durchführung des Bocholter Weihnachtsmarktes gearbeitet. „Wir haben die verschiedensten Aufstellvarianten für die Innenstadt überlegt, es gibt detaillierte, immer wieder angepasste Hygiene- und Sicherheitskonzepte, der Schaustellerbund hat eine Machbarkeitsstudie für NRW mit der Landesregierung überlegt und unser Schaustellerverein hatte das akribisch auf Bocholt herunter gebrochen – aber die aktuelle Coronalage erlaubt einfach keinen Weihnachtsmarkt,“ erläutert Markus Kock, Projektverantwortlicher beim Stadtmarketing. Und der Erste Stadtrat Thomas Waschki ergänzt: „Keine schönen Hütten vor dem Historischen Rathaus, keine Buden mit Krippenfiguren oder Holzspielzeug, keine Hütte der guten Taten, keine Pyramide kein Glühwein auf dem Markt, auch nicht mit auseinander stehenden Buden in der Fußgängerzone und leider auch nicht mit tobenden Kindern auf einer Eisfläche am St.-Georg-Platz.“ 

Bewusst haben Stadtmarketing und Stadt Bocholt die Entscheidung für oder gegen einen Weihnachtsmarkt sehr lange hinaus gezögert. „Wir sind eigentlich flexibel und würden innerhalb kürzester Zeit etwas möglich machen, deshalb war von vorn herein klar, dass wir Ende Oktober erst entscheiden,“ sagt Ludger Dieckhues. Aber die Beschicker bräuchten nun Klarheit, auch wenn es noch so bitter ist. Und die einschneidenden Beschränkungen der neuen Corona-Schutzverordnung sowie die Kontakteinschränkungen lassen -wie in den vielen anderen Städten- gar keine andere Wahl, wobei die Absage des Weihnachtsmarktes natürlich auch den Innenstadthandel zusätzlich treffen wird. 

Am Donnerstagabend hatten sich der Erste Stadtrat Thomas Waschki, Stadtmarketing-Chef Ludger Dieckhues und Vertreter vom FB Öffentliche Ordnung bzw. Stadtmarketing mit dem neuen Bürgermeister Thomas Kerkhoff getroffen und die Entscheidung zur Absage getroffen. „Überhaupt nicht toll, mit solchen Entscheidungen in das neue Amt zu starten, aber es geht nicht anders,“ ist auch Bocholts zukünftiger Bürgermeister alles andere als begeistert. „Ich habe das Stadtmarketing gebeten, auf jeden Fall für weihnachtliche Atmosphäre in der Innenstadt zu sorgen.“ Dieses haben Markus Kock und Ludger Dieckhues sofort zugesagt, die Weihnachtsbeleuchtung werde komplett aufgehangen, zurzeit laufe die Akquisition zur Finanzierung im Handel und Vorbereitungsarbeiten liefen auf Hochtouren. Vielleicht kommen noch einige neue Beleuchtungselemente dazu. Zudem wird die beliebte Schatztruhe -bisher eine Aktion der ISG Osterstraße/Königstraße- auf den Markt verlagert und von der Werbegemeinschaft für ihre Mitgliedsgeschäfte als Weihnachtsaktion durchgeführt.