18. Januar 2020 – dies war der letzte Turniertag der Tanzsportgarde des TSV Bocholt vor der
Pandemie. Seit knapp zwei Jahren gab es für die knapp 100 TänzerInnen keinen Wettkampf,
sondern nur Training unter den verschiedensten Voraussetzungen.
An diesem Wochenende sollte es endlich einmal wieder auf eine Turnierbühne gehen. In der
„Arena Kreis Düren“ fand das 61. Grenzlandtanzturnier als eines der wenigen in dieser Session
statt. Und doch war alles anders: Nach Bekanntgabe des Verbandes Bund Deutscher Karneval
e.V. (BDK) wird es auch in diesem Jahr keine Deutsche Meisterschaft geben – das dritte Mal in
Folge.
Mit diesem Wissen war dann auch bereits im Vorfeld klar, dass das Turnier in Düren ohne
mögliche Qualifikationen stattfinden wird, zudem ohne Zuschauer, mit weniger Juroren und unter
strengen Auflagen.
Es war uns als Tanzsportgarde trotzdem wichtig, dort zu starten. Und der Erfolg kann sich sehen
lassen:
Den Start am Samstag machten die beiden Solomariechen Svea Klarendahl und Helene
Pferdekemper. In der Disziplin Solomariechen Jugend (Altersklasse 6-10 Jahre) lieferten die
beiden Mädels, die das erste Mal überhaupt als Solistin auf der Bühne standen, souveräne
Leistungen ab.
Helene Pferdekemper ertanzte sich als jüngstes Solomariechen in der Konkurrenz mit ihren
gerade einmal 7 Jahren 233 Punkte und belegte in der Endabrechnung Platz 4. Svea Klarendahl
(9 Jahre) ließ im Starterfeld von insgesamt 18 Solomariechen alle Tänzerinnen hinter sich und
belegte mit 249 Punkten bei ihrem Debüt sensationell Platz 1.

Neben dem Siegerpokal gab es für Svea Klarendahl zudem noch einen Sonderpreis für die
höchste Tagespunktzahl disziplinübergreifend bei der Jugend. Helene Pferdekemper erhielt einen
Pokal für die jüngste Teilnehmerin.
Am Nachmittag sorgten dann die Junioren der Tanzsportgarde für viel Freude (Altersklasse
11-14 Jahre). Sowohl mit dem Marschtanz als auch mit dem Schautanz zeigten die Tänzerinnen,
was in ihnen steckt:
In der Kategorie Marschtanz siegte das Team souverän mit 256 Punkten – mehr als 20 Punkte
Vorsprung vor Platz 2.
Eine Premiere gab es für die 24 Tänzerinnen im Schautanz. Zum Thema „Gesucht... und
gefunden in der Neuzeit“ zeigten die Helden der Neuzeit mit einer Schar von Musen eine tolle
Vorstellung. Diese wurde von den Juroren mit 257 Punkten und einem ebenfalls deutlichen Platz 1
bewertet.


Beflügelt von den Ergebnissen am Samstag griffen dann am Sonntag die TänzerInnen der
Altersklasse Ü15 in das Turniergeschehen ein.
In der Disziplin „Weibliche Garde“ war die Freude riesengroß. Mit neuer Choreographie und neuen
Kostümen setzten sich die Damen gegen die Konkurrenz durch und belegten mit 258 Punkten den
Platz ganz oben auf dem Treppchen.
Unter dem Motto „Die Helden in weiß“ startete das Team ein letztes Mal mit diesem Schautanz.
Vertanzt wird hier auf humoristische Weise der Alltag im Krankenhaus innerhalb der
verschiedenen Stationen. Der stark getanzte Durchgang erhielt von den Juroren leider nicht mehr
als 256 Punkte und belegte in der Endabrechnung „nur“ Platz 2.
Cheftrainerin Jutta Gerritsen: „Auch wenn es an diesem Wochenende „nur“ um Spaß und den
olympischen Gedanken ging, tat es allen TänzerInnen gut, nach so langer Zeit endlich einmal
wieder auf einer Bühne zu stehen. Das wir mit unseren neuen Tänzen so gute Ergebnisse erzielt
haben, freut uns riesig. Besonders stolz machen mich die Leistungen unserer beiden
Solomariechen. Das motiviert insgesamt für die nächsten Monate und lässt auf eine gute und
erfolgreiche neue Session hoffen.“


Anmerkungen:
Das Turnier in Düren fand unter strengen Auflagen (2G+) und unter Ausschluss der Öffentlichkeit
statt. Für jeden Start und je nach Gruppengröße stand lediglich ein abgezähltes Kontingent an
Trainer- und Betreuerkarten zur Verfügung.
Der Verband BDK e.V. hatte vor einigen Tagen in einer Pressekonferenz bekannt gegeben, dass
es in diesem Jahr erneut keine Norddeutsche bzw. Deutsche Meisterschaft aufgrund der
Pandemie geben wird.
Das Turnier an diesem Wochenende in Düren ist eines der wenigen Wettkämpfe, die überhaupt
von allen angedachten Austragungen nach Genehmigung durch die örtlichen Behörden
durchgeführt werden durften.
Da es an diesem Wochenende – wie bereits oben erwähnt – keinen sportlichen Mehrwert gab
(Qualifikation, Saison-Ranking), haben wir uns im Vorfeld dazu entschieden, unsere Jugend mit
dem Marsch- und mit dem Schautanz nicht starten zu lassen. Viele unserer Jugendtänzerinnen
standen noch nie auf einer solchen Turnierbühne und wir wollten, dass sie ein tolles erstes Mal
auf einem Wettkampf erleben. Ohne Familie und mit einer nur begrenzten Anzahl an Trainern und
Betreuern wäre das nicht möglich gewesen.
Aktuell hoffen wir auf eine stattfindende Turniersession 2022/2023.

 

Bilder: Ü15-Tänzerinnen (Marschtanz) sowie das Solomariechen Svea Klarendahl