Er ist am Donnerstag, 7. März 2019, Gastredner beim „Gesprächskreis Bocholter Stadtgeschichte“. Beginn ist um 18:30 Uhr im Medienzentrum (Hindenburgstraße 5). Die Teilnahme ist kostenlos.
Die Revolution 1918/19 erbrachte bekanntlich nicht nur eine Demokratisierung der politischen Ordnung bis hinunter auf die kommunale Ebene, sondern auch erhebliche sozialpolitische Fort­schritte wie die Anerkennung der Gewerkschaften als Tarifpartner und somit große Partizipati­onsgewinne für die Arbeiterbevölkerung, für die jüngeren Erwachsenen und vor allem für die Frauen, die endlich das aktive und passive Wahlrecht erhielten.

Diese Fortschritte wurden im westlichen Münsterland als tiefgreifend empfunden und höchst widersprüchlich mitvollzogen. Noch bis in den Juli 1914 hatte man sich nämlich auch hier über­wiegend mit dem inszenierten Glanz, der autoritären Gesellschaftsordnung, den militaristi­schen Zügen und dem außen- und militärpolitischen Geltungsanspruch des Kaiserreichs iden­tifiziert, wie allerorten allein schon die breite alljährliche Würdigung des Kaisergeburtstags zeigt. Welche weiteren mentalen Hypotheken von den vier langen Kriegsjahren und der Nie­derlage 1918 ausgingen und die Akzeptanz der Weimarer Demokratie unterschwellig beein­trächtigten, wird vorwiegend an Beobachtungen aus Bocholt, Borken und Coesfeld erörtert.
Die Veranstaltung des Stadtarchivs Bocholt und der VHS Bocholt-Rhede-Isselburg findet in Zusammenarbeit mit der Gesellschaft für Historische Landeskunde des westlichen Münsterlandes statt.
 

Gesprächskreis Bocholter Stadtgeschichte 

Zahlen, Daten, Fakten, neue Forschungsergebnisse und Erkenntnisse zur Geschichte Bocholts werden in dieser Veranstaltungsreihe des Stadtarchivs Bocholt und der VHS vorgestellt und diskutiert. Weitere Informationen erteilt Heike Schoo, Leiterin des Stadtarchivs, unter Tel. 02871 953-347 oder stadtarchiv@mail.bocholt.de.