„WIRTSCHAFT VOR ORT“: Bocholter Unternehmen erhalten umfassende Einblicke zum Thema Brandschutz und Ehrenamt mit Blick hinter die Kulissen.
Sicher, jeder kennt die Feuerwehr und weiß, wie er sie telefonisch erreichen kann. Welche zusätzlichen Aufgaben die Bocholter Feuerwehr neben der konkreten Gefahrenabwehr jedoch übernimmt und wie die Unternehmer davon profitieren können, erfuhren sie am Donnerstagabend, 20.10., im Rahmen der Veranstaltung „Wirtschaft vor Ort“. Auf Einladung der Wirtschaftsförderung Bocholt und der Feuerwehr nutzten 30 Unternehmer die Gelegenheit, mehr Details über die facettenreiche Arbeit der Feuerwehr Bocholt zu erfahren – und eigene drängende Fragen zum Thema Brandschutz im eigenen Betrieb mit den Profis vor Ort zu erörtern.
Der Leiter der Feuerwehr, Thomas Deckers, stellte gemeinsam mit seinen Mitarbeitern der Feuerwehr die Tätigkeitsfelder der Feuer- und Rettungswache vor und zeigte die aktuellen Entwicklungen auf.  Neben den 86 hauptamtlichen Feuerwehrfrauen und -männern, sind am Standort Bocholt drei Löschzüge der Freiwilligen Feuerwehr mit aktuell 150 rein ehrenamtlichen Feuerwehrleuten stationiert.Â
Was viele nicht wissen: die Feuerwehr ist auch Dienstleister im vorbeugenden Brandschutz. Der Geschäftsbereich fertigt unter anderem brandschutztechnische Stellungnahmen an, führt brandschutztechnische Beratungen, z.B. für die Bocholter Unternehmen, Brandschauen und Nachprüfungen durch. Auch gehört die sog. Brandschutzerziehung, zu der auch Informationsveranstaltungen gehören, zu den Aufgaben der Feuerwehr. „Seitens der Wirtschaftsförderung ist uns wichtg, Verständnis für bestimmte Notwendigkeiten bei den Unternehmern durch Information zu wecken“, so Ludger Dieckhues, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Bocholt.
Mit der Feuerwehr- und Rettungsakademie Bocholt (FRB) verfügt die Feuerwehr über beste Möglichkeiten zur Ausbildung im Brandschutz und im Rettungsdienst. Seit 2013 ist sie staatlich anerkannte Berufsfachschule und verzeichnet auch zahlreiche externe Teilnehmer, z.B. von Feuerwehren aus dem Ruhrgebiet, die hier Feuerwehrleute ausbilden lassen.
Bei über 600 Feuerwehr- und über 11.000 Rettungsdiensteinsätzen jährlich wird bereits deutlich, dass das Ehrenamt eine bedeutende Rolle spielt, um die Aufgaben der Feuerwehr stemmen zu können. Marco Heisterkamp erläutert, dass es möglich ist, Arbeit, Familie und die ehrenamtliche Tätigkeit bei der Feuerwehr unter einen Hut zu bekommen. „Um weiterhin junge Erwachsene für die Arbeit bei der Feuerwehr zu begeistern und zu binden ist die Unterstützung der Arbeitgeber sehr wichtig“, erklärt Marco Heisterkamp den anwesenden Unternehmern. „Dabei können sich Ehrenamt und Beruf gut ergänzen.“ So könne ein Mitarbeiter, der bei der freiwilligen Feuerwehr tätig ist, sich auch im Betrieb bei der Gefährdungsbeurteilung beteiligen oder als Brandschutzbeauftragter eingesetzt werden, meint Marco Heisterkamp.
Der anschließende Rundgang durch die Feuer- und Rettungswache Bocholt eröffnete den anwesenden Unternehmern einen guten Einblick in die sonst der Öffentlichkeit verborgenen Bereiche der Feuerwehr. Von der Einsatzzentrale bis hin zu den Werkstätten, in denen Materialien, Gerätschaften und Arbeitskleidung für die Einsätze vorbereitet werden.Â