Zum Weltfriedenstag, am Sonntag, 21. September 2025, der in diesem Jahr auch bundesweit der Tag des Friedhofes ist, bieten die Stadt Bocholt und das Stadtmuseum gemeinsam mit dem Volksbund um 16 Uhr, eine kostenfreie Führung zum ehemaligen Stadtwaldlager sowie zur nahe gelegenen Sowjetischen Kriegsgräberstätte an. Treffpunkt ist das Gelände des ehemaligen Stadtwaldlagers (Wiener Allee 26 in 46397 Bocholt).
Nur wenige Spuren im heutigen Wald erinnern noch an die bewegte Vergangenheit des Areals. Während des Zweiten Weltkriegs befand sich an der Stelle des heutigen Naherholungsgebiets das Stammlager STALAG VI F, ein großes Kriegsgefangenen- und Zwangsarbeitslager.
Vor allem sowjetische Kriegsgefangene wurden dort unter extremen Bedingungen festgehalten. Hunger, Krankheiten und unmenschliche Behandlung gehörten zu ihrem Alltag. Rund 2.000 Menschen überlebten die Haft nicht. Ihre letzte Ruhestätte fanden sie auf dem nahegelegenen sowjetischen Friedhof, der bis heute als zentraler Ort des Gedenkens gilt.
Die rund zweistündige Führung vermittelt zunächst geschichtliche Hintergründe: Lisa Resing, Leiterin des Bocholter Stadtmuseums, erläutert die Entstehung des Lagers sowie die Lebens- und Haftbedingungen der Gefangenen. Anschließend führt Frank Eßing vom Kreisverband Bocholt des Volksbundes über den sowjetischen Friedhof und gibt Einblicke in dessen Bedeutung für die Erinnerungskultur.
Die Teilnahme ist kostenlos. Eine Anmeldung beim Volksbund Westfalen-Lippe wird jedoch gewünscht. Da Teile des Weges uneben sind und das Lagergelände zu Fuß erkundet wird, wird festes Schuhwerk und wetterfeste Kleidung angeraten. Bitte beachten Sie, dass die Führung nicht vollständig barrierefrei ist.
Dr. Werner Loock und Lisa Resing, Leiterin des Bocholter Stadtmuseums, organisieren die Führungen durch das ehemalige Stadtwaldlager
© Stadt Bocholt