Die Halle 2 im alten Herding-Gebäude bietet immer wieder Raum für eine Zwischennutzung. „Diese Halle hat Zwischenräume und diese Zwischenräume wollen wir bespielen“, sagte die Sprecherin der Freien KulturKommune Bocholt, Christa Maria Kirch. Am Donnerstag, 22. Juni 2017, führte der Koordinator im Baudezernat der Stadt Bocholt, Udo Geidies, in die Ausstellung unter dem Titel "Spielräume" ein.
An der Ausstellung beteiligen sich 18 Künstlerinnen und Künstlern der Freien KulturKommune Bocholt und fünf aus den angrenzenden Niederlanden. Sie zeigen in der Halle vorwiegend installative Arbeiten unterschiedlicher Genres, die in diesem ehemaligen Spinnsaal wie ein buntes Mosaik eines Gesamtkunstwerkes für den Besucher erfahrbar werden sollen.


Spiel mit Flächen und Räumen
„Wir haben die Künstler aufgefordert“, so Christa Maria Kirch, „mit den Flächen und Innenräumen in der Halle zu spielen.“ Ausgangspunkt dieser Ausstellung war deshalb das Thema RAUM. Dabei ist das Unerwartete der Verzicht auf Wände, so Kirch, und stellt für manche Teilnehmer, besonders für die Kunstschaffenden, die zweidimensionale Arbeiten präsentieren, eine besondere Herausforderung zwischen dem Wald von Stahlstützen dar. Die Teilnehmer wurden aufgefordert, die Präsentation ihrer Werke den zugewiesenen Räumen anzupassen. Der Reiz lag auch darin, die baulichen Fragmente der Umgebung mit einzubeziehen und spannende Lösungen zu finden.

Konzepte und Ideen
Nach Eingang der künstlerischen Entwürfe wurde von einem Kuratorenteam ein Konzept unter Federführung von Kurator  Reinhard Schlusemann erarbeitet. Diese bildet als Ergebnis ein Spiel mit den Positionen, die teils miteinander in den Zwischenräumen korrespondieren. Der Titel SPIELRÄUME, nach einer Idee von Christa Maria Kirch, soll auch Anlass sein, den Begriff Raum einmal über seine physikalischen Eigenschaften hinaus zu begreifen. Gleichzeitig möchte er für den Betrachter zu einem visuellen Raumerlebnis werden. Die Gruppenausstellung, so Kirch, soll dazu anregen mit dem Publikum zu kommunizieren und in Interaktion zu treten. Fragen z. B. Wie nimmt der Betrachter diese Ausstellung wahr? Welche Rolle spielt in diesem Kontext der Raum? Haben die Künstlerinnen und Künstler Vorlieben für bestimmte Dinge? fordern Künstler und Besucher für Antworten heraus.

Zweite Ausstellung der Freien KulturKommune Bocholt
So entstand die Ausstellung SPIELRÄUME, die die zweite dieser Art der Freien Kulturkommune Bocholt ist. Dabei wächst die Kooperation mit den niederländischen Künstlern. SPIELRÄUME soll dabei auch eine Botschaft überbringen, nämlich auf die Möglichkeit der Zwischennutzung von leer stehenden Gebäuden hinzuweisen. Die Ausstellung möchte die Vision davon verbreiten und zeigen, was zukünftig an dieser Stelle weiterhin ein Schwerpunkt sein kann. Nämlich einen Ort zu kreieren, der als Forum für Kunst & Kultur auch Neues, Ungewohntes zulässt und sich für experimentelle Prozesse öffnet.

Öffnungszeiten
Die Ausstellung ist noch bis zum 25. Juni 2017 im Herding-Gebäude, Industriestraße 1, 46395 Bocholt, zu sehen. Die Öffnungszeiten sind: Freitag, 23. Juni 2017: 15 – 19 Uhr, Samstag und Sonntag, 24. + 25. Juni 2017: 11 – 18 Uhr. Der Eintritt ist frei.
Unterstützt wird die Ausstellung SPIELRÄUME im Rahmen des INTERREG-Programms Deutschland-Nederland mit Mitteln des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) und Kofinanzierung der Euregio.
Als Anlage finden Sie eine Übersicht der teilnehmenden Künstler mit ihren Werken.

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Foto: Yannick Weidemann