Wer stoppt die Deindustrialisierung und löst die Energiekrise? Wer kümmert sich endlich um
Bildung und das Fachkräfte-Problem? Alle reden zwar über zu viel Bürokratie – aber wer sorgt
dafür, dass es weniger wird? Im Kreuzfeuer dieser Fragen standen am Donnerstag bei der
WahlZeit des Unternehmerverbandes vier Kandidierende für die Bundestagswahl: Nadine
Heselhaus MdB (SPD), Anne König MdB (CDU), Heinrich Rülfing (Grüne) und (stellvertretend für
den erkrankten Karlheinz Busen MdB dessen Büroleiter) Kevin Schneider (FDP). Mit ihnen ins
Gespräch kamen Unternehmerinnen und Unternehmer aus der Region, um ihre Sorgen zu
schildern und Lösungen zu formulieren.
Martin Jonetzko vom Unternehmerverband startete mit der unmissverständlichen Botschaft: „Im
Kern brauchen wir wieder mehr unternehmerische Freiheit, weniger Regulierungen und eine
geringere Belastung, um mehr wirtschaftliche Dynamik zu entfalten. Weitere Jahre der
Stagnation kann sich das Land nicht leisten.“
In der Kritik der hiesigen Betriebe stand insbesondere die Wirtschafts- und Energiepolitik der
vergangenen Jahre. Die Wortbeiträge drehten sich um die große Unsicherheit, ob man hier oder
im Ausland investieren solle, woher die Fachkräfte kommen sollen, wenn die Bildungsleistungen
immer schlechter werden, und wie man konkurrenzfähig bleiben soll, wenn Strom und
Netzentgelte hierzulande nur zu Höchstpreisen verfügbar sind. „Wir senden ein #SOSWirtschaft,
um jetzt ‚Made in Germany‘ noch zu retten“, fasste Moderatorin Jennifer Middelkamp vom
Unternehmerverband diesen Diskussionsschwerpunkt zusammen.
Dass es weniger Bürokratie und mehr De-Regulierung braucht, war Konsens. Während Anne
König den „Meeres-Beauftragten“ der Bundesregierung zur Disposition stellen will, wurde aus
einer Gießerei mit 110 Beschäftigten berichtet, dass man sage und schreibe 23 „Beauftragte“ –
für Umweltschutz, Arbeitssicherheit, Datenschutz & Co. – benennen müsse. „Es sind Milliarden,
die die Wirtschaft für Bürokratie aufwendet, außerdem Zeit, Arbeit und Nerven. Vor allem sind
die überbordenden Berichts- und Dokumentationspflichten aber eins: Ausdruck von Misstrauen“,
unterstrich Jonetzko. Wie auch mehrere Unternehmer engagiert vortrugen, plädierte
Middelkamp im Resümee für mehr Vertrauen in die Wirtschaft. „Die Politik sollte wieder als
Schiedsrichter auf dem Feld der Sozialen Marktwirtschaft stehen, nicht selber mitspielen und
alles bis ins Kleinste bestimmen und regeln wollen.“
Alle Infos zur Veranstaltung und der Interessenvertretung der Arbeitgeberorganisation auf:
www.unternehmerverband.org/bor-kle
Ãœber den Unternehmerverband
Die Unternehmerverbandsgruppe ist einer der großen Arbeitgeberverbände in Nordrhein-Westfalen. Den sieben
Einzelverbänden gehören bundesweit über 700 Mitgliedsunternehmen mit mehr als 100.000 Beschäftigten an.
Die Gruppe vertritt die Interessen der Arbeitgeber und bietet umfassende Expertise im Arbeits- und Sozialrecht, der
Gestaltung von Arbeitsbedingungen mit und ohne Tarifbindung sowie der Arbeitsorganisation. Die Verbände sind
Stimme der Unternehmerinnen und Unternehmer in der Region, im Land, im Bund und ihren Branchen; sie setzen
sich für den Wirtschaftsstandort ein und bilden ein starkes Netzwerk.
Der Sitz des Unternehmerverbandes ist das HAUS DER UNTERNEHMER in Duisburg. Das Kern-Verbandsgebiet reicht
vom westlichen Ruhrgebiet rechtsrheinisch über den Niederrhein bis hin zur niederländischen Grenze. Drei der
Einzelverbände sind bundesweit aktiv.
Bildunterschriften:
Foto 1: Wirtschaft und Politik vor der Bundestagswahl im Dialog (von links): Martin Jonetzko (Unternehmerverband),
Kevin Schneider (FDP, stellvertretend für den erkrankten Karlheinz Busen MdB), Anne König MdB (CDU), Nadine
Heselhaus MdB (SPD), Jennifer Middelkamp (Unternehmerverband) und Heinrich Rülfing (Grüne). (Foto:
Unternehmerverband)
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