Rund 20 Schülerinnen und Schüler der Israhel-van-Meckenem-Schule haben am Mittwochnachmittag auf dem Bocholter Hauptfriedhof tatkräftig mitangepackt. Im Rahmen ihres Projekts „Verantwortung übernehmen – Leben mit dem Tod“ unterstützten sie Friedhofsbesucherinnen und -besucher bei der Grabpflege und kamen mit ihnen ins Gespräch.

Zwischen Grabsteinen und herbstlich gefärbtem Laub herrschte am Mittwochnachmittag auf dem Bocholter Hauptfriedhof reges Treiben: Etwa 20 Schülerinnen und Schüler der 8. Klassen der Israhel-van-Meckenem-Schule halfen Besucherinnen und Besuchern, die Gräber ihrer Angehörigen für Allerheiligen herzurichten. Mit organisatorischer Unterstützung des Entsorgungs- und Servicebetriebs Bocholt (ESB) setzten die Jugendlichen damit ihr Schulprojekt „Verantwortung übernehmen – Leben mit dem Tod“ in die Praxis um.

Mit sichtbarer Begeisterung und viel Einfühlungsvermögen packten die Jugendlichen an – sie harkten Laub, halfen bei der Bepflanzung, entfernten verwelkte Pflanzen und kamen dabei mit vielen Friedhofsbesucherinnen und -besuchern ins Gespräch. Für manche der jungen Helferinnen und Helfer war es die erste Begegnung mit einem Friedhof in einem aktiven, helfenden Zusammenhang.

„Unsere Schülerinnen und Schüler waren mit großem Respekt und Offenheit bei der Sache“, berichtet Katja Hülskamp-Seesing, Lehrerin an der Israhel-van-Meckenem-Schule, die das Projekt betreute. „Viele haben erlebt, wie bereichernd es sein kann, anderen Menschen beizustehen – gerade dort, wo Trauer und Erinnerung eine Rolle spielen. Das Thema Tod wurde so nicht als etwas Fremdes, sondern als Teil des Lebens erfahrbar.“

Auch seitens des ESB, der die Aktion mit Materialien und Unterstützung vor Ort begleitete, fiel das Fazit positiv aus. Andreas Euting, beim ESB zuständig für den Friedhof, zeigte sich beeindruckt: „Es ist schön zu sehen, wie engagiert die jungen Leute sich einbringen. Sie leisten nicht nur praktische Hilfe, sondern tragen auch dazu bei, dass der Friedhof als Ort des Respekts, der Begegnung und des Erinnerns wahrgenommen wird.“

Viele Friedhofsbesucherinnen und -besucher nahmen die Hilfe dankbar an und kamen mit den Jugendlichen ins Gespräch. Dabei entstanden kleine, aber herzliche Begegnungen zwischen den Generationen – von Tipps zur Bepflanzung bis hin zu persönlichen Erinnerungen an Verstorbene.

 

Projekt "Leben mit dem Tod" der IVM-Realschule in Bocholt
© Stadt Bocholt