Nur drei Monate nach dem offiziellen ersten Spatenstich konnte jetzt an der neuen Caritas-Kindertagesstätte „Carlo“ im Lowicker Elsenpass Richtfest gefeiert werden. Möglich machte es der moderne Holzsystembau von Holzbau Kampshoff, bei dem maschinell vorgefertigte Elemente vor Ort nur noch montiert werden. Rund 2,8 Millionen Euro werden die Investoren Hendrik Lensing und Gerhard Wiegers investieren. Lensing und Wiegers bauen die Kita, die dann von der Caritas gemietet und betrieben wird.
Als Bauherren mussten die beiden nach dem Richtspruch durch Bernhard Schulze-Wierning traditionell einen Nagel in einen Dachbalken treiben. Dabei nutzte Zimmermeister Hendrik Lensing als Chef der Holzbau Kampshoff GmbH den handwerklichen Vorteil gegenüber seinem Partner aus Ahaus, der gelernter Malermeister ist. Die zahlreichen Zuschauer, unter ihnen auch die Caritas-Vorstände Claudia Soggeberg und Thomas Niggemann, hatten ihren Spaß. Anschließend ging es zum gemütlichen Umtrunk mit Grünkohlessen.
Im kommenden August soll die KiTa bereits bezugsfertig sein. Der Caritasverband für das Dekanat Bocholt greift bei Raumkonzepten, Personalentwicklung und pädagogischer Arbeit unter anderem auf die in der integrativen KiTa Rosengarten an der Moselstraße gemachten Erfahrungen zurück. In Lowick wird dann in 5 Gruppen unter dem Motto „gemeinsam stark“ gearbeitet. Die Kita CarLo (zusammengesetzt aus Caritas und Lowick) stellt dann die Weichen für inklusive Kinderbetreuung. Denn noch sind Konzepte wie die der Caritas die Ausnahme. In der Kita Rosengarten aber arbeitet die Caritas schon seit fast 10 Jahren mit einem Betreuungskonzept, in dem Kinder auch mit erheblichem Förderbedarf in heilpädagogischen oder additiven (also gemischten) Gruppen als Teil der Regel-Kita betreut werden. Ab 2029 aber soll es in allen Kindertageseinrichtungen möglich sein, Kinder mit und ohne heilpädagogischen Förderbedarf gemeinsam zu betreuen. Daher werden in der Kita CarLo schon mal alle Voraussetzungen geschaffen: Es wird viel Wert auf Barrierefreiheit innen und außen gelegt, Therapieräume sind eingeplant und Raumkonzepte, die sich flexibel an unterschiedliche Gruppenkonstellationen und Bedarfe anpassen lassen.
Während das Gebäude jetzt schnell Gestalt annimmt, arbeiten Kita-Leitung Ursula Wienholt und Bereichsleitung Maria Twents daran, dass auch die Ausstattung der Räume und das Team konkrete Formen annehmen. Für die zur Verfügung stehenden 90 Plätze gibt es schon jetzt viele Anfragen. „Wir freuen uns, dass die Kita so gut angenommen wird. Wir wissen um die Not von Eltern angesichts knapper Betreuungsplätze, gerade im Bereich der unter 3-Jährigen“, sagt Ursula Wienholt. In den Vorgesprächen habe sie viele Eltern schon kennengelernt. „Wenn es jetzt weiter so zügig voran geht, können wir im nächsten Kita-Jahr direkt durchstarten“, freut sich Wienholt. Denn auch wenn die Kita noch einer Baustelle gleicht: die Vorbereitungen für das kommende Kita-Jahr laufen auf Hochtouren. Wer im August einen Platz benötigt, meldet sich in der Regel bis November in den Kitas. Denn im Januar erfolgt die Vergabe der Kitaplätze. Neben den Kindern, die neu aufgenommen werden, freuen sich vor allem die Kinder, die jetzt die kleine Kita besuchen, auf den Neuanfang. Sie ziehen dann im August vom bisherigen Standort am Bönninghausenweg in die neuen Räumlichkeiten in Lowick. „Wir wachsen gerade alle in riesigen Schritten“, erzählt Ursula Wienholt. Die kleine Kita startete vor über 30 Jahren als erste Einrichtung in Bocholt mit der altersgemischten Betreuung von Kindern, dazu zählten auch Kinder unter 1 Jahren. Aktuell kümmern sich 3 Erzieherinnen um die 17 Kinder zwischen 0 und 6 Jahren. Ab August steht ein gut 20-köpfiges Team für die 90 Kinder bereit.