Im Verlauf der Geschichte wurden Menschen jüdischen Glaubens bekanntermaßen immer wieder zum Ziel von Hass, Vorurteilen und Ausgrenzung – nicht nur in Deutschland. Wo und in welcher Form sich diese Motive auch in der Musik widerspiegeln, darüber sprach am Mittwoch der Musikwissenschaftler Dr. Ya'qub El-Khaled.
"Rapper, Rocker, Romantiker - Über Antisemitismus in der europäischen Musikgeschichte" - so lautet der Titel des etwa 90-minütigen Vortrags des Musikhistorikers. Am Mittwoch referierte El-Khaled vor Bocholter Schülerinnen und Schülern.
In seinem Vortrag zeigte der Musikhistoriker unterschiedliche Beispiele für antisemitische Motive in der Musikgeschichte auf - und spielte dabei auch ganz aktuelle Beispiele an. "Rassistische, nationalistische oder antisemitische Aussagen und Inhalte begleiten die europäische Musikgeschichte seit langem", so der Historiker.
In seinem Vortrag spiele er kurze Auszüge, unter anderem Stücke der Deutsch-Rapper Haftbefehl (bürgerlich Aykut Anhan) und Kollegah (Felix Blume), aber auch Richard Wagners "Ritt der Walküren" an.
Wer sich für das Thema interessiert, kann den Vortrag von Dr. Ya'qub El-Khaled am heutigen Donnerstagabend, 18. Januar, ab 19 Uhr im Medienzentrum, (Alter Bahnhof, Hindenburgstraße 1) besuchen. Karten dafür gibt es kostenlos auf der Seite der Volkshochschule Bocholt.

Über den Referenten
Ya'qub Yonas N. El-Khaled, PhD, studierte Philosophie, klassische Gitarre, Liedgestaltung und Musikwissenschaft. Er promovierte in der Historischen Musikwissenschaft und war zuletzt als Universitätsassistent und Senior Lecturer an der Universität für Musik und darstellende Kunst Graz in Österreich tätig.
Derzeit ist er Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Westsächsischen Hochschule Zwickau, wo er beim Studiengang Musikinstrumentenbau zur Materialität von Musikinstrumenten forscht.

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Im Kinodrom sprach der Musikhistoriker zu Bocholter Schülerinnen und Schülern. (Copyright: Stadt Bocholt)