Getriebe für Windräder, Komponenten für effiziente Motoren, innovative Maschinen mit digitaler Steuerung – solche Produkte, die das Siegel „Made in Germany“ tragen, werden auch in dieserRegion hergestellt. Dafür benötigen die Unternehmen der Metall- und Elektroindustrie Fachkräfte,die sie selbst ausbilden. „Wer bei ‚Made in Germany‘ mitmachen möchte, kann sich in unserem InfoTruck über technische Ausbildungsberufe und in den Betrieben selbst über die Chanceninformieren“, wendet sich Jennifer Middelkamp, Mitglied der Geschäftsführung des Unternehmerverbandes, an Schüler in der Berufsorientierung. Die Arbeitgeberorganisation schickt den InfoTruck wieder zu hiesigen Firmen in seinem Verbandsgebiet; in dem High-tech- Gefährt können auch typische Tätigkeiten der Branche – etwa computergesteuertes Fräsen oder Schalten von Elektroverbindungen – ausprobiert werden.
Eine Frage stellen die Schüler im InfoTruck immer: Was verdient man denn als Azubi in denUnternehmen? „Das Azubi-Gehalt ist höher als in vielen anderen Berufen; das Durchschnittseinkommen nach der Ausbildung als Facharbeiter liegt bei über 40.000 Euro je nach Arbeitsaufgabe“, erläutert Middelkamp. Neben den überdurchschnittlichen Verdienstmöglichkeiten in der Metall- und Elektroindustrie stellt sie auch die guten Bedingungen heraus: flexible Arbeitszeiten bei einer 35 Stunde-Woche, Aufstiegsmöglichkeiten zum Meister oder Techniker und spannende Auslandseinsätze. Um diese aussichtsreichen Perspektiven vor Ort deutlich zu machen, lud der Unternehmerverband 32 Neuntklässler der Verbundschule Isselburg in den InfoTruck ein. Dabei wird den Neuntklässlern der Besuch im InfoTruck als Berufsfelderkundung anerkannt.
Der InfoTruck machte vor der Firma Novoferm GmbH in Isselburg Halt. „So lernen die Schüler dieBerufe von A wie Anlagenmechaniker bis Z wie Zerspanungsmechaniker nicht nur im InfoTruck kennen, sondern erleben den Berufsalltag live in der Produktion“, erläutert Middelkamp. Zudem kommen sie auch mit den Novoferm-Azubis ins Gespräch, die auf Augenhöhe von ihren Erfahrungen berichten. Der Hersteller von Türen, Toren, Zargen und Antrieben bildet derzeit Industriemechaniker und Industriekaufleute aus. „Uns ist es wichtig, bei den Schülern die Neugieran technischen Berufen zu wecken. Gerade auch Mädchen haben oftmals falscheVorstellungen“, so Kai Busskamp. Der Maschinenbau-Techniker, der bei Novoferm für
Unternehmerverband der Metallindustrie Ruhr-Niederrhein e. V. HAUS DER UNTERNEHMER Düsseldorfer Landstraße 7 47249 Duisburg Telefon: 0203 99367-0 Telefax: 0203 355714 Internet: www.unternehmerverband-metall-ruhr-niederrhein.org
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Instandhaltung, Investition und gewerbliche Ausbildung zuständig ist, hofft mit der Aktion,Nachwuchs hier in der Region zu finden: „Eine Duale Ausbildung ist ein sehr guter Einstieg.Weitere Qualifizierung über den zweiten Bildungsweg, also etwa Meisterschule oder Studium,sind natürlich nicht ausgeschlossen.“
Die Schüler konnten im InfoTruck auf zwei Etagen mit 80 Quadratmetern Präsentationsfläche die Berufe der Branche kennenlernen – in Bild, Text, Ton und mit computergesteuerten, laufenden Maschinen, wenn auch in Miniatur. Dabei kommen modernste Medien und zum Beispiel eine 3D- Animation zum Einsatz. Am allerwichtigsten ist den Organisatoren aber, dass die Berufe durch„Anfassen und Selbermachen“ konkret erlebbar werden. Wie kann ein Aufzug gesteuert werden?Wozu dienen Wechselschalter? Und wie muss eine computergesteuerte CNC-Fräse programmiert werden? Die einzelnen Lern- und Erlebnisstationen sind zu diesem Zweck wie typische Arbeitsplätze in der Metall- und Elektroindustrie konzipiert.
Gerade dieser praxisnahe Einblick sei für seine Schüler Gold wert, sagt Siegfried Gacioch, Lehreran der Verbundschule Isselburg: „Die Neuner sind unsere letzte Realschulklasse. Der InfoTruck ist eine tolle Chance für sie, sich vor Ort, in der Betriebspraxis eines großen Arbeitgebers,umzuschauen.“ Seiner Erfahrung nach finden ungefähr der Hälfte seiner Schüler durch Praktika, die sie in der neunten und zehnten Klasse machen, ihre Lehrstellen. „Gerade unsere praktisch begabten Schüler, die nicht über besonders gute Noten punkten können, schaffen so den Berufseinstieg.“
Der Unternehmerverband vertritt in Isselburg und Umgebung rund 50 Unternehmen; Ansprechpartner in der Bocholter Regionalgeschäftsstelle ist der Verbandsingenieur Jürgen Paschold, Tel. 02871 23698-11, www.unternehmerverband.org
Bildunterschrift:
Ihr eigenes Metallwerkstück bearbeiteten zwei Neuntklässlerinnen der Verbundschule Isselburg computergesteuert an einer Fräsmaschine im InfoTruck. Dass gerade für Mädchen technische Berufe gute Perspektiven bieten, erläuterten Novoferm-Personalleiter Volker Bibow (rechts) und Jennifer Middelkamp vom Unternehmerverband. (Foto: Unternehmerverband)