In der Nachbar- und Grenzstadt Aalten (Niederlande) ist die Museumsdirektor mit einem hohen niederländischen Orden ausgezeichnet worden. Die Stadt Bocholt unterstützte diese Ehrung.
Gerda Brethouwer ist Direktorin des "Nationaal Onderduikmuseums" in Aalten, ein Museum, das sich mit den Geschehnissen des 2. Weltkriegs, mit Verstecken und Widerstand, beschäftigt. Sie wurde nun zum Ritter des Ordens von Oranien-Nassau ernannt.
Überreicht wurde das königliche Ehrenzeichen während eines Empfangs im Aaltener Rathaus durch Aaltens Bürgermeister Anton Stapelkamp. Mit dabei waren die stellvertretende Bürgermeisterin der Stadt Bocholt, Elisabeth Kroesen, sowie weitere rund 100 Gäste aus Deutschland und den Niederlanden.
Bürgermeister Thomas Kerkhoff hat den Antrag für die Ehrung Brethouwers mit unterstützt. Er schrieb in seiner Stellungnahme zur königlichen Auszeichnung: "Seit vielen Jahren arbeitet Gerda Brethower grenzüberschreitend mit der Stadt Bocholt im Hinblick auf die Erinnerung an die Mitbürgerinnen und Mitbürger jüdischen Glaubens in unserer deutsch-niederländischen Grenzregion zusammen. Insbesondere das Projekt "75 Jahre Frieden und Freiheit" zum Ende des Zweiten Weltkriegs im Jahr 2020 war der Einstieg in die grenzüberschreitende Zusammenarbeit mit dem "Nationaal Onderduikmuseum" in Aalten."
Gratulation aus Bocholt
Für Rat und Verwaltung überbrachte die stellvertretende Bürgermeisterin Elisabeth Kroesen die Glückwünsche aus Bocholt zu dieser besonderen Auszeichnung. "Mit dem Friedens- und Freiheitsprogramm, das wir mit Ihnen gemeinsam erleben durften, haben Sie uns als Deutsche die Hand gereicht."
Bürgermeister Stapelkamp sagte, dass Gerda Brethouwer mit ihrer engagierten Arbeit einen großen Beitrag zur Erinnerung geleistet habe: "Sie ist eine echte Achterhoek-Botschafterin!". Gerda Brethouwer habe nicht nur Freiwillige an das Museum gebunden, sondern auch ein großes Netzwerk mit anderen Institutionen und Unternehmen aufgebaut. "Die Verbindung mit Deutschland ist ihr wichtig", schloss Stapelkamp.
Museum mit jährlich mehr als 30.000 Besucherinnen und Besuchern
Viele Bocholterinnen und Bocholter haben das Museum in der niederländischen Nachbarstadt kennen gelernt. Mit mehr als 120 Ehrenamtlichen und sechs hauptamtlichen Kräften arbeitet Gerda Brethouwer dort seit 2011. Sie hat in der Vergangenheit durch ihr grenzüberschreitendes Engagement das Bewusstsein der Menschen, die im Zweiten Weltkrieg aufgrund ihres Glaubens flüchten mussten, geschärft und in den Mittelpunkt gerückt. Im vergangenen Jahr besuchten mehr als 30.000 Menschen das Aaltener Museum. Brethouwer hat jedoch nicht nur dort gewirkt, sondern auch die Geschichte des "Gut Heidefeld" im Bocholter Ortsteil Spork aufgearbeitet. Sie leitet zudem das Regio Achterhoek / Liemers-Projekt "Freiheit", das bis 2025 laufen wird.
Staffelübergabe an Marijke Verschoor-Boule
Gerda Brethouwer bedankte sich für die hohe Auszeichnung: "Ich danke allen Personen, die mich in den vergangenen Jahren unterstützt haben. Die Zusammenarbeit mit Bocholt ist mir sehr wichtig." Auch wenn sie nun ihre Aufgabe als Direktorin des "Nationaal Onderduikmuseums" in jüngere Hände übergeben werde, bleibe sie dem Museum für die Erneuerungsarbeiten erhalten.
Ihre Nachfolge als neue Direktorin tritt die Niederländerin Marijke Verschoor-Boule an. Sie leitet bereits ehrenamtlich das Grenzlandmuseum in Suderwick. In diesem Jahr organisierte sie etwa mit einem deutsch-niederländischen Team am 5. Mai die erste grenzüberschreitende Freiheitsmahlzeit in Dinxperlo.
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Gerda Brethouwer (Copyright: Stadt Bocholt / Gemeinde Aalten)