Als "Grande guerre" stellt der Erste Weltkrieg in Frankreichs konfliktreicher Geschichte alles in seinen schrecklichen Schatten und ist tief im kollektiven Gedächtnis der französischen Nation verankert. Bürgermeister Peter Nebelo zeigte sich beeindruckt von der herausragenden Geste Aurillacs und Arpajon-sur-Cères, zu diesen Gedenkfeierlichkeiten eine offizielle Delegation der deutschen Partnerstadt Bocholt einzuladen.
 

Gedenken am Mahnmal

Am 11. November 2018, Tag des Waffenstillstandes, traf die Delegation mit Bürgerinnen und Bürgern sowie Abordnungen aller Waffengattungen an dem Kriegerdenkmal im Zentrum von Aurillac zusammen. Gemeinsam mit seinem französischen Amtskollegen Pierre Mathonier legte Nebelo einen Kranz am Mahnmal nieder. Anschließend gedachten beide Bürgermeister Hand in Hand der Gefallenen aus dem Ersten Weltkrieg. Im Anschluss lud die Präfektin des Cantals, Isabelle Sim, die Bocholter Delegation zum offiziellen Empfang in der Präfektur ein.
Am Nachmittag des 11. November nahm die Delegation an einem französisch-deutschen Friedens-Konzert teil, das von 230 Chorsängerinnen und -sängern der deutsch-französischen Chöre aus Aachen, Berlin, Bonn, Köln, Lyon, München, Orange, Paris und der "Multiphonie d'Aurillac" in der Kirche St. Géraud gegeben wurde. Zwei Jahre hatten die Chöre für dieses Konzert geprobt. Passend zur Musik wurden Fotos in der Kirche gezeigt, die nicht nur mit dem Ersten Weltkrieg, sondern auch anderen kriegerischen Auseinandersetzungen bis hin zu den heutigen Kriegen, z. B. in Syrien, zu tun hatten. Als sehr Bewegend und beeindruckend beschrieben die Bocholter Delegationsmitglieder diesen Konzertnachmittag.
 

Empfang im Aurillacer Rathaus

Neben dem Gedenken zum Ersten Weltkrieg gab die französische Partnerstadt Aurillac für die deutsche Delegation einen feierlichen Empfang im Rathaus. Als Gastgeschenk überreichten die Bocholter beiden Partnerstädten eine von dem Bocholter Künstler und Designer Ingo Krasenbrink gestaltetes Bild mit Friedenstauben und dem symbolisch dargestellten Brandenburger Tor in Berlin sowie dem Eiffelturm in Paris.
 

Ausstellung und Kontaktwünsche 

Außerdem besuchte die Delegation eine Ausstellung der französischen Malerin Therese Bisch. Sie zeigt darin ihre Bilder zum Ersten Weltkrieg. "Gerne möchten wir die Ausstellung", so Jule Wanders, "auch in Bocholt zeigen, und gleichzeitig Workshops mit Schülern und Erwachsenen anbieten." Darüber hinaus wurde die Delegation vom Konservatorium in Clermond-Ferrand angesprochen, die eine deutsche Partnerschule mit musikalischen Schwerpunkt sucht. Viele weitere Gespräche und Besuche rundeten den Aufenthalt in der französischen Partnerstadt ab. Am 12. November 2018 ging es für die Bocholterinnen und Bocholter zurück nach Bocholt