Das Thema „Frieden“ stand im Mittelpunkt des Kunst-Workshops beim diesjährigen „Tag der Nachbarsprache“ am 9. Mai 2017. Workshop-Leiterin Luke Seegers hatte sich diesen Titel für den Europa-Tag der Europäischen Union ausgedacht.
Mit großem Elan machten sich die 20 deutschen und niederländischen Schülerinnen und Schüler in diesem Workshop daran, das peace-Zeichen auf eine Weltkugel zu malen und die verschiedenen deutschen und niederländischen Wörter für „Frieden“, aber auch Krieg, Angst, Gewalt sowie Familie und Hunger zu finden. Der Workshop „Kunst“ war nur einer von insgesamt acht Workshops, die an diesem Tag in unterschiedlichen Lokalitäten in der niederländischen Bücherstadt Bredevoort organisiert wurden. 120 Schülerinnen und Schüler aus Deutschland und den Niederlanden nahmen insgesamt am „Tag der Nachbarsprache“ teil.

Europa in der Grenzregion
Paul van Dun, Projektleiter der Regio Achterhoek begrüßte die Schüler im Grachthuys von Bredevoort. Mit dabei waren auch die Vertreter der Städte Aalten (Niederlande), Bocholt, Borken und Vreden. „Hier wird Europa in der Grenzregion gebildet“, sagte er. Van Dun freute sich, dass aus Deutschland und den Niederlanden jeweils vier Schulen am „Tag der Nachbarsprache“ teilnahmen. Im Einzelnen waren aus dem Kreis Borken das Mariengymnasium Bocholt, das Gymnasium Georgianum Vreden, die Maria-Sibylla-Merian-Realschule Borken und die Herta-Lebenstein-Realschule Stadtlohn teil. Aus den Niederlanden kamen das Almende Silvolde, das Schaersvoorde College Aalten/Winterswijk, das Gerrit Komrij College Winterswijk und das Marianum Oost Gelre.

Workshops in ganz Bredevoort
Start und Schluss des „Tags der Nachbarsprache“ waren im Grachthuys Bredevoort. Dieser Ort liegt direkt am Fluss Slinge und bietet neben einem Bistro auch einen Theatersaal und eine Sporthalle. Hier fanden die Workshops Theater, Portraitmalerei und Twister statt. Musiziert wurde in der Brauerei Bredevoorts. Im Café der Koppelkerk kamen die jungen Leute für den Literaturworkshop zusammen. Im Kirchensaal gab das Deutsche Rote Kreuz mit den niederländischen Kollegen einen ganztägigen „Erste-Hilfe-Kurs“.
Die kurzen Wege in Bredevoort ermöglichten es, dass das gemeinsame Mittagessen im Grachthuys eingenommen wurde. Am Nachmittag gab es für alle einen Staffellauf rund um den Slingeplas. Hier galt es, nicht nur sportliche, sondern auch sprachliche Aufgaben zu lösen.

Ãœben in der Nachbarsprache
„Wenn es gar nicht mehr geht, dürft ihr auch ein bisschen Englisch sprechen“, so Paul van Dun zu den Jugendlichen. Oftmals hatten die Acht- und Neunklässler erst ein oder zwei Jahre Deutsch bzw. Niederländisch gelernt. Aber darum geht es beim „Tag der Nachbarsprache“: Kommunizieren in der Sprache der Nachbarn.
Die Basis wird dafür im Schulunterricht gelegt. Praktisch üben konnten die Schülerinnen und Schüler jetzt in Bredevoort. Die Veranstaltung „Tag der Nachbarsprache“ leitet sich von dem in den Niederlanden landesweit organisierten „Tag der deutschen Sprache“ am 23. März ab. Nach drei Veranstaltungen in Bocholt fand der diesjährige „Tag der Nachbarsprache“ nun in den Niederlanden statt. Auch im kommenden Jahr, so hofft Paul van Dun, wird es wieder einen solchen Tag geben. In diesem Jahr wurde er im Rahmen des INTERREG-Programms Deutschland-Nederland mit Mitteln des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) und der EUREGIO kofinanziert. Unterstützt wurde dieser Tag außerdem vom Europabüro Bocholt und dem Europe-direct Informationszentrum Bocholt.