Der Aktionskünstler Garvin Dickhof aus Viersen kommt für eine erstmals grenzüberschreitende Performance vom 12. bis zum 14. September nach Bocholt und Dinxperlo. Seine Performance trägt dazu bei, Kunst im öffentlichen Raum sichtbar zu machen.

An den ersten beiden Tagen nimmt der Künstler seine Kisten voller Bauklötze unter den Arm, zieht durch Bocholt und „klotzt ein“, was ihm ins Auge springt. Er nimmt den Satz „Es gibt nichts auf der Welt, was so unsichtbar wäre wie Denkmäler“ von Robert Musil zum Anlass, Objekte wie Skulpturen, Brunnen oder Säulen, die am Wegesrand ihr wenig beachtetes Dasein fristen, wieder ins Bewusstsein der Passanten zu bringen, indem er sie mit Hilfe von Bauklötzen zurück in das Blickfeld des Betrachters rückt.

Dies geschieht auf zweierlei Arten: durch Eliminieren und Duplizieren. Die Skulptur verschwindet durch die Umbauung – und wird gleichzeitig dadurch verdoppelt, weil sie innen stehen bleibt und durch die Umhüllung einen Zwilling bekommt. Das Alltägliche erscheint neu, rückt ins Bewusstsein und gewinnt an Bedeutung.

Jule Wanders, Fachbereichsleitung der Stadt Bocholt, freut sich, den Künstler für diese Stadtraumeroberung gewinnen zu können: „Die Passanten sollen irritiert werden, sollen genauer hinsehen, den Akt des Umbauens verfolgen und bestenfalls sogar mithelfen, die Bauklötze aufzuschichten. Längst Vergessenes wird auf diese Weise wieder sichtbar und wird in den Alltag zurückgeholt.“ So wird der Stadtraum neugestaltet, auch wenn es nur für einen Moment ist.

Grenzübergreifende Kunst

Am 12. und 13. September präsentiert Garvin Dickhof ab 10 Uhr seine Kunst in der Bocholter Innenstadt. Am Tag des offenen Denkmals, am 14. September, geht es auf der anderen Seite der Grenze weiter.

Es folgt dann nicht nur das Verhüllen des Grenzsteins vor dem Grenzlandmuseum – anlässlich des 40-jährigen Jubiläums wird auch das Grenzlandmuseum mit Riesenbauklötzen verhüllt. Um 15 Uhr erfolgt der Höhepunkt: der Bürgermeister der Stadt Aalten, Anton Stapelkamp, und die stellvertretende Bürgermeisterin Bocholts, Gudrun Koppers, werden als grenzüberschreitende Aktion gemeinsam alles wieder abreißen, um das historische Museum wieder sichtbar werden zu lassen.

Musikalisch begleitet wird die Aktion von Dinxperlos Smartlappenkoor und den Bocholter TreckZackLö.

Die Aktion wird vom Regionalen Kulturprogramm (RKP) und durch das Interreg-Programm Deutschland-Nederland sowie seinen Programmpartnern ermöglicht und von der Europäischen Union (EU) kofinanziert.

 

Nächste Woche werden Bocholt und Dinxperlo zu Schauplätzen der Performance-Kunst von Garvin Dickhof
© Eike Brünen