Die „Amtsprache“ im Café Kleeblatt ist Plattdeutsch. Immer donnerstags von 15 bis 18 Uhr treffen sich dort im ehemaligen Rheder Gudulakloster ältere Menschen mit Demenz oder anderen kognitiven Einschränkungen. „So ermöglichen wir eine gewisse soziale Teilhabe und entlasten gleichzeitig die Angehörigen, die dann mal Zeit für sich haben“, erläutert Sandra Wölker vom Caritasverband für das Dekanat Bocholt.
Das regelmäßige Treffen beginnt meist gemütlich. Kaffee und Kuchen stehen bereits auf dem Tisch. Dafür haben Maria Böing-Messing und Hildegard Bauhaus gesorgt. Sie sind zwei von insgesamt fünf Ehrenamtlichen, die sich um die Gäste kümmern.
Und dann wird im Café Kleeblatt Zeitung vorgelesen, Karten gespielt, gerätselt oder gesungen. Manchmal schauen auch Gäste mit Gitarre oder „Quetschkommode“ vorbei. Bei schönerem Wetter geht es auch mal zu kleinen Spaziergängen durch den Park. Die einzelnen Angebote sind abgestimmt auf die Fähigkeiten und Vorlieben der Gäste und tragen so zur individuellen Förderung bei.Â
Manchmal kommen auch Ehe- oder Lebenspartner mit. „Das ist gut für das Gemeinschaftsgefühl und den Wohlfühlfaktor“, meint Wölker. Alle Mitglieder der Gruppe haben den Pflegegrad eins oder zwei. Deshalb übernehmen die Krankenkassen die Kosten für das Angebot. Mit dem Café Kleeblatt bietet der Caritasverband ein niedrigschwelliges Entlastungsangebot für alle, die noch keinen Platz in der Seniorentagespflege haben oder benötigen. „Verschnaufpausen für pflegende Angehörige sind wichtig, aber viel zu selten. Den pflegebedürftigen Partner jemand anderem anzuvertrauen kostet die Menschen häufig viel Überwindung und nicht immer gibt es soziales Netzwerk, das hier tragen hilft. Ein Zeitfenster für die eigenen Bedürfnisse ist da ganz wichtig, damit pflegende Angehörige ihre Kraftreserven immer wieder auftanken können“, weiß Sandra Wölker aus jahrelanger Beratungserfahrung. Ergänzend zum Betreuungsangebot bietet der Caritasverband z.B. auch Gesprächskreise für pflegende Angehörige oder Schulungen für Nachbarschaftshelfer.