Bocholter Bürgerinnen und Bürger sind am Donnerstag um 19:30 Uhr zum stillen Gedenken zur Gedenkstätte der ehemaligen Synagoge, vor dem "Haus des Handwerks" (Europaplatz 17), eingeladen. Die Gedenkrede wird Bürgermeister Thomas Kerkhoff halten.
Schülerinnen und Schüler vom Mariengymnasium werden vom unmenschlichen Tun der Nazis an jüdische Bocholterinnen und Bocholter vor
85 Jahren berichten.
An das, was Fritz Duesing am Morgen nach der Pogromnacht sah, erinnerte sich der im Jahr 1922 Geborene noch Jahrzehnte später: "Ich fuhr ... mit dem Fahrrad kurz nach 7 Uhr von zu Hause aus zu meiner Lehrstelle nach Rhede. An der Westend-Kreuzung kam ich zur Villa Liebreich. Die Haustür stand offen, in der Villa waren mehrere Menschen. Im Flur oder in der Diele lag eine kostbare chinesische Vase zerschlagen auf dem Boden. Ein Wandbild war mit Messern mehrfach zerschnitten worden. Ich ging nicht weiter in die Villa."

Konzert in Christuskirche
Im Anschluss an das Gedenken lädt die Stadt Bocholt um 20:30 Uhr in die Christuskirche an der Münsterstraße zu einem Konzert ein. Sängerin Esther Lorenz (Berlin) präsentiert gemeinsam mit dem Gitarristen Peter Kuhz ihr Programm "Von Toledo bis Jerusalem – Eine musikalische Reise durch das Judentum". Der Eintritt ist frei.

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Villa Liebreich im Jahr 1905 (Copyright: Stadtarchiv Bocholt)