Glück im Unglück hatte am Mittwoch eine Seniorin aus Bocholt. Diese war zunächst auf Telefon-Betrüger hereingefallen, die mit der Schockanrufmasche vorgegangen waren. Eine Betrügerin hatte sich mit "dünner Stimme" als ihre Enkelin ausgegeben und behauptet, dass sie jemanden totgefahren habe. Nun müsse sie eine hohe Kaution hinterlegen, um nicht ins Gefängnis zu kommen. Die Seniorin begab sich umgehend zu ihrer Bank und holte das Geld ab. Die dortige (aus polizeilicher Sicht richtige und wichtige) Erkundigung nach dem "Wofür/Warum" beantwortete sie nicht. Da sie sofort das Haus verlassen hatte, war sie weiteren Anrufen der Betrüger entgangen. In diesen hätten die Betrüger sicher versucht, die Seniorin dazu zu bringen, das Geld einem Boten zu übergeben. Dies hat in der Vergangenheit in vielen Fällen leider funktioniert und damit war das Geld für die Betrugsopfer verloren.

Die Seniorin ging stattdessen selbstständig direkt zur Polizeiwache, um dort die Kaution zu hinterlegen. Dabei fiel der Betrug natürlich auf.

In diesem Fall hat die Bocholterin Glück gehabt, da sie sich - zwar immer noch im Irrglauben - an die Polizei gewandt hat. Es ist leider sicher damit zu rechnen, dass die skrupellosen Betrüger weiter ihr Unwesen treiben werden und dabei insbesondere ältere Menschen zu ihren Opfern machen. Angehörige und Bekannte der potenziellen Opfer werden gebeten, Aufklärungsarbeit zu leisten. Der wichtigste Tipp ist und bleibt, misstrauisch zu bleiben und sich bestenfalls bei der Polizei zu vergewissern (bevor Geld abgeholt wird).