Bis Ende des Jahres 2021 können über 90 Prozent der Bocholter Haushalte über schnelle Internetanschlüsse verfügen. Um die „weißen Flecken“, zumeist in den Außenbezirken sowie im Bereich Bocholt-Nord, ans Glasfasernetz anzubinden, hat Bocholt jetzt 15 Mio Euro vom Land Nordrhein-Westfalen als Förderung bekommen. Rund 2 Mio Euro steuert die Stadt selbst bei.Â
Die Bocholter Energie- und Wasserversorgung (BEW) wird den Ausbau bis Ende 2021 durchführen. Rund 600 km Glasfaser werden laut BEW dafür verlegt.
Neun dünn besiedelte, ländliche Bereiche im Bocholter Stadtgebiet werden mit Glasfaser ausgebaut. 1.800 Bocholter Haushalte können anschließend mit Downloadgeschwindigkeiten von 50 Mbit/s aufwärts durchs Netz surfen. Das Bocholter Stadtgebiet ist dann nach dem Ausbau nahezu komplett versorgt, teilt Markus Telahr vom Zukunfts- und Strategiebüro mit.
Hintergrund: Land fördert Kreiskommunen
Insgesamt 40 Förderanträge von elf Kommunen mit einem Gesamtvolumen von 60,8 Millionen Euro wurden für den Breitbandausbau im ländlichen Raum für das erste Quartal 2018 bewilligt, teilt das Land NRW mit. Landwirtschaftsministerin Christina Schulze Föcking sagte bei der Übergabe der Förderbescheide: "Der ländliche Raum braucht mehr Gigabit-fähige Breitbandnetze. Diese Netze sind die Grundlage für das Zukunftsthema Digitalisierung. Beim Ausbau der Breitbandversorgung dürfen wir uns aber nicht nur auf die Unternehmen konzentrieren, wir müssen auch die im ländlichen Raum lebenden und arbeitenden Menschen in den Blick nehmen. Sie dürfen nicht digital abgehängt werden."
Förderungen erhalten neben Bocholt die Städte Ahaus, Borken, Isselburg, Velen und Rietberg sowie die Gemeinden Heek, Heiden, Legden, Reken und Schöppingen.
Woher das Fördergeld kommt
Das nordrhein-westfälische Landwirtschaftsministerium bietet im Rahmen des NRW-Programms "Ländlicher Raum 2014-2020" eine speziell auf den ländlichen Raum ausgerichtete Breitbandförderung an. Finanziert wird die Förderung aus Mitteln des Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER) und aus Landesmitteln der Digitalen Dividende II.
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Mit dem Förderangebot unterstützt das Land die ländlichen Kommunen dort, wo kein marktgetriebener Ausbau der Breitbandnetze stattfindet, beim Ausbau zukunftsfähiger Breitbandnetze mit bis zu vier Millionen Euro je Projekt. Der Regelfördersatz beträgt 90 Prozent.
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