Was die Nürnberger beim großen jährlichen Musikfestival „Rock im Park“ nennen, könnte man für Bocholt an diesem Wochenende mit „Food im Park“ beschreiben: beim Lust-Festival trafen sich Jung und Alt, BocholterInnen und Gäste, Musikliebhaber und Spaziergänger im Langenbergpark. Was das Weinfest in der ersten Ferienhälfte war, das wurde das Lust-Festival für die zweite Ferienhälfte: ein echter Treffpunkt mit Kommunikations-, Wohlfühl- und Eventcharakter – dieses Mal an einem besonderen Ort.

Schon am  Freitagnachmittag war das Lust-Festival im Langenbergpark in Bocholt nach dem ersten großen Schauer in schöner Atmosphäre und bei zunächst trockener Witterung gut angelaufen. Am frühen Abend strömten immer mehr Besucher in den Park, die Straßen rundherum waren vor allem mit Fahrrädern regelrecht „zu geparkt“, der Fahrradparkplatz am St.-Georg-Gymnasium voll belegt. Die Besucher probierten an den Anhängern, Trucks, Wagen, Ständen die verschiedensten Spezialitäten, gingen oft von Stand zu Stand, um zu schauen, zu riechen und natürlich zu essen. Bei dem ein oder anderen Getränk wurde zu Lounge Musik „gechillt“, im Laufe des Abends gab es mehrfach Live-Musik. Allerdings war der Andrang gegen 20.00 Uhr schon so groß, dass der Langenbergpark im südlichen Teil prall gefüllt war, es bildete sich eine Schlange vor dem „Coin-Stand“, denn ohne die „Gold-„Chips ging an den Foodtrucks nichts. Hier wurden im Laufe des Abends und für Samstag zusätzliche Kassentische aufgestellt, dennoch ist bei Food-Truck-Festivals irgendwo das Warten fast immer ein Bestandteil der Szene. – Leider endete die lockere Stimmung kurz vor 21 Uhr abrupt, denn es gab einen ergiebigen, lang anhaltenden Regenguss mit Wind, Blitz und Donner. Und das Wetter beruhigte sich zwischen 21 und 22 Uhr nicht so richtig, so dass viele Besucher die Open Air Atmosphäre gegen die Kneipen im Ravardiviertel von Bocholt tauschten. Die niederländischen Organisatoren Jeroen Schreurs und Roy Heesen sowie Tim Becker vom Stadtmarketing waren am späteren Abend überrascht, dass trotz der feuchten Witterung überhaupt noch recht viele Besucher im Langenbergpark verweilten. Ohne Regenguss wären das aber bedeutend mehr gewesen.

Die Menschen kamen dann aber tatsächlich am Samstag schon mittags, womit die niederländischen Organisatoren und auch Tim Becker bzw. Ludger Dieckhues vom Stadtmarketing Bocholt noch nicht gerechnet hatten. Total erfreulich, dass die BocholterInnen und ihre Gäste dieses Event im Langenbergpark so gut, interessiert und bei bester Stimmung annehmen,“ ist Tim Becker begeistert. Und Ludger Dieckhues ergänzt: „Da sieht man, das Streetfood hipp ist. Da spürt man aber auch das Potenzial des Langenbergparks, welches man schon im Alltag in den letzten Monaten immer wieder gesehen hat – wir sind froh, dass wir lange nach der eigentlichen Renovierung des Parks und sehr lange nach unseren früheren Lichterfesten nun wieder so viel Leben dort hatten. Man spürt, dass die Menschen die Atmosphäre des Langenbergparks lieben.“

Auch wenn es nur 19 Grad gab am Samstag: nach gut besuchtem Nachmittag war es dann abends ab 19 Uhr wieder richtig voll, die Foodtrucks und Getränkestände waren belagert, die Musikacts verbreiteten sommerliche Stimmung, unter den Bäumen und Lämpchen lauschten die Besucher der Musik, genossen die Spezialitäten und erzählten von Urlaubsreisen. Das Wetter spielte dieses Mal mit, so dass im Park bis spät abends Gegrilltes, Gebratenes, Gedünstetes, Vegetarisches, Süsses probiert wurde. Zwischenzeitlich wurden die „Gold-Coins“ knapp – immer wieder musste das Zahlungsmittel des Lust Festivals von den Organisatoren an den Ständen eingesammelt und zu den Kassen gebracht werden. Wegen des großen Andrangs lies sich das Warten auch am Samstagabend nicht ganz  vermeiden, aber die Besucher nutzen die Enge vor den Ständen und kamen miteinander ins Gespräch. Die Stimmung bei Musik von Liveband und DJ war toll, die Atmosphäre mit Lampions, Lämpchen, Lichterketten und Baumstrahlern im Langenbergpark war etwas Besonderes. So hörte man es jedenfalls immer wieder von den Besuchern. Als kurz vor Mitternacht das Bier knapp wurde, endete aber auch der Abend im Langenbergpark.

Am Sonntag war das Lust Festival erneut gut besucht. Echtes Sommerwetter ist zwar etwas anderes, aber die Veranstalter waren ja froh, dass es nicht regnete bzw. die eben vorhandenen Sonnenstrahlen zum Bummeln und Speisen im Park einluden. Bio-Kartoffeln, Scharfes aus Peru, Vla zum Nachtisch oder ein gutes Steak waren ebenso begehrt wie verschiedenste Burger oder ein Craft-Bier. Auf den Paletten-Sitzen und an Stehtischen lauschten die Besucher der Musik, auch die Kinder kamen im Übrigen (an allen Tagen) auf den zahlreichen Hüpfburgen auf ihre Kosten. Einige Stände waren am frühen Sonntagabend teilweise ausverkauft.  Die zumeist niederländischen Foodtruck-Betreiber waren im Übrigen von der Feierlaune der BocholterInnen im Langenbergpark ganz angetan: „„Herzlichen Dank an Bocholt! Die Leute haben das Lust Festival wirklich gefeiert, das erleben wir Streetfood-Leute selten.  Die Leute bleiben, sie genießen die Atmosphäre, probieren alles aus,“ resümierte Jeroen Schreurs auch am Sonntag. „Für das erste Mal und bei dem unsicheren Wetter sind wir echt zufrieden, wobei der Regen am Freitagabend nicht schön war,“ ergänzt sein niederländischer Kollege Roy Heesen. „Und Dank an Stadt und Stadtmarketing, die den Langenbergpark toll hergerichtet haben. Wir kommen gern wieder!“

Auch das Bocholter Stadtmarketing zieht eine positive Bilanz des Wochenendes: „Eine Aktion im Langenbergpark wurde bei unserer Bürgerbefragung ‚Deine Idee für Bocholt‘ häufiger genannt und auch die Politik hatte mehrfach Aktionen im Park angeregt – insofern sind wir froh, dass wir etwas Neues, etwas Besonderes im Langenbergpark durchführen konnten,“ fasst Ludger Dieckhues zusammen. „Gern mit dem tollen niederländischen Lust-Festival-Team im nächsten Jahr wieder und gern auch erneut als Ferien-Event. – 

Und schon am 23.9. geht es mit dem ‚Aktionstag Kultur und Sport‘ im Langenbergpark weiter,“ freut sich der Stadtmarketing-Geschäftsführer auf die nächsten Aktionen.

 

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