Zu den Veranstaltungen kamen morgens rund 350 Jugendliche der Bocholter Oberstufen und abends rund 80 interessierte Personen, teilt Sebastian Borgert, Leiter des Europe Direct Bocholt, mit.
Seit nunmehr zehn Jahren geht Ingo Espenschied mit seinen ,,DOKUlive‘‘-Präsentationen neue Wege der politischen Bildung. Mit einem Medienmix aus Bildern, Videos, Animationen und Grafiken schlug er am Dienstag einen Bogen zwischen der "Urkatastrophe" Europas und der Europäischen Union.
"Frieden ist unser kostbarstes Gut"
Am Morgen fand die Veranstaltung für Schülerinnen und Schüler sowie Lehrende der Bocholter Oberstufen statt. Zur Vorstellung am Abend waren interessierte Bürgerinnen und Bürger eingeladen. Das Grußwort hielt Thomas Waschki, der erste Stadtrat von Bocholt. Er erinnerte daran, welche Auswirkungen der erste Weltkrieg auf die Europastadt Bocholt hatte. Ein kurzer Ausflug in die Niederlande – für die Bocholter heute selbstverständlich – war damals undenkbar. "Doch – und da bin ich sicher," so der Erste Stadtrat," wir haben aus diesen Kriegen gelernt – denn, der Frieden, der in Europa seit mehr als 70 Jahren herrscht, ist unser kostbarstes Gut. Dafür setzen wir uns – gerade auch in diesen Tagen – ein.‘‘
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Die Friedensbotschaft von Fiquelmont
Danach nahm Ingo Espenschied das Publikum mit auf eine Zeitreise vom Ausbruch des ersten Weltkrieges bis zur heutigen Europäischen Union. In einer anschaulichen Präsentation erzählte er die Geschichte von sechs deutschen Soldaten. Hautnah erlebten sie Nationalismus, Militarismus und das Gemetzel auf den Schlachtfeldern.
In einem Schnapsfläschchen auf einem Dachboden in Fiquelmont hinterließen sie während des ersten Weltkriegs eine Friedensbotschaft für die Nachwelt. "Utopie und mögliches Eden ist ein geeintes Europa, Freundschaft zwischen den Völkern und Verwirklichung des Wortes, dass wir Brüder sind." Diese Vision sollte erst mit den Anfängen der Europäischen Union in den frühen 1950er-Jahren Gestalt annehmen.Â
Die Veranstaltung wurde gemeinsam organisiert vom Europe-Direct Informationszentrum Bocholt, der Europa-Union Bocholt e.V. sowie dem LWL Textilwerk Bocholt. Finanziert wurde sie durch Mittel der Europäischen Union.